Dieses Glossar wurde vom Queer Lexikon e.V., der Online-Anlaufstelle für sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfal, übernommen. Das Glossar beschreibt Begriffe rund um sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt und versucht, sie zu erklären. Viele dieser Begriffe haben keine feststehenden Bedeutungen, sondern sind eher Annäherungen an die Begriffe.
Auch: -amour
Amor (lateinisch: ‘Liebe’) wird als Nachsilbe verwendet, um zu kennzeichnen, dass ein bestimmtes Label eine romantische Orientierung ist.
Flexibel kann als Nachsilbe an verschiedene Geschlechtsidentitäten oder sexuelle bzw. romantische Orientierungen angehängt werden. Damit wird ausgedrückt, dass eine Person sich hauptsächlich einem Geschlecht, einer sexuellen oder romantischen Orientierung zugehörig fühlt, diese aber als dehnbar empfindet oder es davon Ausnahmen gibt. Eine heteroflexible Person ist also eine, die sich hauptsächlich als heterosexuell identifiziert, aber nicht ausschließlich – also z. B. manchmal auch Menschen des gleichen Geschlechts anziehend findet.
Fluid (englisch ‚flüssig‘) kann als Nachsilbe an verschiedene Geschlechtsidentitäten oder sexuelle bzw. romantische Orientierungen angehängt werden. Damit wird ausgedrückt, dass das Geschlecht bzw. die sexuelle oder romantische Orientierung nicht feststehend ist, sondern sich ändert bzw. ändern kann. Eine genderfluide Person hat also ein Geschlecht, dass sich manchmal oder unter bestimmten Umständen ändert.
Flux (englisch ‘im Fluss, in Bewegung’) kann als Nachsilbe an verschiedene Geschlechtsidentitäten oder sexuelle bzw. romantische Orientierungen angehängt werden. Damit wird ausgedrückt, dass sich die Intensität, mit der eine Person ihr Geschlecht bzw. ihre sexuelle oder romantische Orientierung empfindet, mit der Zeit ändert bzw. ändern kann.
Im Gegensatz zu -fluid, das den Wechsel zwischen verschiedenen Geschlechtsidentitäten oder Sexualitäten beschreibt, beschreibt -flux die Intensität, mit der das Geschlecht empfunden wird. Allerdings verwenden einige Personen -flux und -fluid synonym.
Eine demiflux Person hat also ein Geschlecht, das teilweise statisch ist und sich teilweise in der Intensität ändert.
Das Gendersternchen (*) ist eine Form der geschlechtergerechten Sprache, die Menschen aller Geschlechter bzw. alle Menschen unabhängig von Geschlecht einschließt. Statt z B. “Schüler” oder “Schülerinnen und Schüler” zu schreiben, kann mit dem Gendersternchen “Schüler*innen” geschrieben werden. Ausgesprochen wird es als kleine Pause mitten im Wort.
Manche Menschen benutzen das Gendersternchen für einen weiteren Zweck: Sie schreiben hinter Wörter wie “trans” und “inter” ein Sternchen. Das soll zeigen, dass an das Wort verschiedene Endungen wie “-sexuell”, “-geschlechtlich” und “-gender” angehängt werden können.
Auch: Aromantik, Aro
A_romantik ist eine romantische Orientierung.
Eine Person, die keine oder wenig romantische Anziehung verspürt und/oder kein Interesse an romantischen Beziehungen hat, kann sich a_romantisch nennen. Menschen, die grundsätzlich romantische Anziehung zu anderen Menschen spüren, werden alloromantisch genannt. Eine a_romantische Person ist nicht zwangsläufig auch asexuell.
“A_romantik” ist eine alternative Schreibweise für Aromantik. Der Unterstrich drückt aus, dass es sich um ein Spektrum handelt.
Es existieren viele verschiedene Mikrolabels auf dem aromantischen Spektrum, darunter zum Beispiel:
Caedromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die sich früher als alloromantisch verortet hätten, die aber aufgrund von Trauma keine romantische Anziehung mehr erleben.
Cupioromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die selbst keine romantische Anziehung verspüren, aber sich dennoch eine romantische Beziehung wünschen.
Demiromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die erst romantische Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie mit ihr ein vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben
Lithromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die zwar romantische Gefühle gegenüber anderen Menschen haben, aber nicht wollen bzw. nicht brauchen, dass diese Gefühle erwidert werden. Bei manchen lithromantischen Menschen verschwinden die romantischen Gefühle, wenn sie erwidert werden.
Quoiromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die Schwierigkeiten haben, verschiedene Arten von Anziehung voneinander zu unterscheiden.
A_sexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Eine Person, die keine oder wenig sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspürt, kann sich a_sexuell nennen. Menschen, die grundsätzlich sexuelle Anziehung zu anderen Menschen spüren, werden allosexuell genannt. A_sexuelle Menschen sind nicht auch zwangsläufig auch aromantisch.
“A_sexualität” ist eine alternative Schreibweise zu Asexualität. Der Unterstrich verdeutlicht, dass es sich um ein Spektrum handelt.
Es existieren viele verschiedene Mikrolabels auf dem asexuellen Spektrum, darunter zum Beispiel:
Aegosexuell: So können sich Personen beschreiben, die ihre Sexualität beispielsweise in sexuellen Fantasien ausleben, aber keine sexuelle Beziehung mit anderen Menschen wollen.
Caedsexuell: So können sich Personen bezeichnen, die sich früher als allosexuell verortet hätten, die aber aufgrund von Trauma keine sexuelle Anziehung mehr erleben.
Demisexuell: So können sich Personen bezeichnen, die erst dann sexuelle Anziehung zu einer Person verspüren, wenn sie mit dieser eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben.
Lithsexuell: So können sich Personen bezeichnen, die grunsätzlich sexuelle Anziehung zu anderen Menschen spüren, aber nicht wollen oder brauchen, daass diese Anziehung erwidert wird.
auch: A_
A- ist eine Vorsilbe, die „nicht“ oder „kein“ bedeutet.
A- kann sich auf Sexualität („a_sexuell“), romantische Orientierung („a_romantisch“) oder Geschlecht („agender“) beziehen.
Auch: Behindertenfeindlichkeit
Ableismus bezeichnet die strukturelle Diskriminierung von Menschen, die körperlich und/oder psychisch vorübergehend oder chronisch erkrankt oder behindert sind.
Abroromantik ist eine romantische Orientierung.
Als abroromantisch können sich Personen bezeichnen, deren romantische Orientierung sich häufig und grundlegend ändert und entsprechend fließend bzw. fluid ist. Diese Veränderungen können häufig oder auch sehr unregelmäßig stattfinden.
Eine abroromantische Person könnte z. B. an einem Tag heteroromantisch, am nächsten Tag biromantisch sein.
Abrosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als abrosexuell können sich Personen bezeichnen, deren Sexualität sich häufig und grundlegend ändert und entsprechend fließend bzw. fluid ist. Diese Veränderungen können häufig oder auch sehr unregelmäßig stattfinden.
Eine abrosexuelle Person könnte z.B. an einem Tag schwul, am nächsten Tag demisexuell und eine Woche später bisexuell sein.
Ace ist eine Abkürzung für a_sexuell. Die a_sexuelle Community verwendet ace meist als Eigenbezeichnung und Schirmbegriff.
Auch: burstsexuell (englisch: ‘bersten, ausbrechen’)
Als acespike (englisch: ‘plötzlich ansteigen’) können sich Menschen bezeichnen, die sich grundsätzlich auf dem asexuellen Spektrum verorten, aber gelegentlich plötzliche und intensive sexuelle Anziehung empfinden.
Acevague ist eine sexuelle Orientierung.
Als acevague können sich Menschen bezeichnen, deren sexuelle Anziehung zu anderen Menschen ganz oder teilweise von ihrer Neurodivergenz beeinflusst wird.
Achillean ist eine sexuelle Orientierung.
Der Begriff spielt auf den griechischen Helden Achilles an. Als achillean können sich Männer oder maskuline Personen bezeichnen, die sich zu anderen Männern bzw. maskulinen Personen hingezogen fühlen.
Acoromantik ist eine romantische Orientierung.
Als acoromantisch können sich Personen bezeichnen, die romantische Anziehung zu anderen Menschen verspüren, aber gleichzeitig eine starke Abneigung dagegen haben, in einer romantischen Beziehung zu sein. Dies kann, muss aber nicht, mit schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit zusammenhängen.
Acosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als acosexuell können sich Personen bezeichnen, die sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspüren, aber gleichzeitig eine starke Abneigung dagegen haben, in einer sexuellen Beziehung zu sein. Dies kann, muss aber nicht, mit schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit zusammenhängen
Auch: ageoromantisch, autochorisromantisch
Aegoromantik ist eine romantische Orientierung.
Als aegoromantisch können sich Menschen bezeichnen, die romantisches Verlangen empfinden ohne entsprechende romantische Anziehung zu anderen Menschen. Aegoromantische Menschen können sich beispielsweise durch romantische Bücher und Filme ausleben, wollen aber keine romantische Beziehung mit anderen Menschen.
Aegoromantisch ist eins von vielen Labels unter dem Makrolabel aromantisch.
Auch: ageosexuell, autochorissexuell
Aegosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als aegosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sexuelles Verlangen oder sexuelle Erregung empfinden ohne entsprechende sexuelle Anziehung zu anderen Menschen. Aegosexuelle Menschen können ihre Sexualität beispielsweise in sexuellen Fantasien, mit erotischen Materialien und/oder durch Solosex ausleben, wollen aber keine sexuelle Beziehung mit anderen Menschen.
Aegosexuell ist eins von vielen Labels unter dem Makrolabel asexuell bzw. a_sexuell.
Auch: DFAB, FAAB
Die Abkürzung AFAB steht für “assigned female at birth”, DFAB für “designated female at birth” und FAAB “female assigned at birth”. Alle drei Akronyme bedeuten auf Deutsch “bei Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen”.
Inter, trans und nichbinäre Personen, die bei ihrer Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurden, können diese Bezeichnung verwenden, um auszudrücken, dass sie sich damit nicht oder nur teilweise identifizieren (können). Manche inter* Personen verwenden den Begriff auch, um den (gewaltvollen) Prozess der Zuweisung von Geschlecht sichtbar zu machen – auch wenn sie sich als weiblich verstehen.
Afeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von a_sexuellen und a_romantischen Menschen.
Sie kann sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche und/oder psychische Gewalt äußern, und sowohl Personen betreffen, die a_sexuell und/oder a_romantisch sind, also auch Personen, die so wahrgenommen werden.
Internalisierte Afeindlichkeit richtet sich gegen die eigene A_sexualität bzw. A_romantik. Sie existiert häufig in einer afeindlichen Umgebung und/oder vor dem inneren Coming Out.
Auch in der queeren Szene gibt es Afeindlichkeit.
Eine weitere Form der Diskriminierung von asexuellen Personen ist Allonormativität.
Auch: genderless
Als agender können sich Menschen bezeichnen, die kein Geschlecht haben, sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen oder mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen können.
Agender kann unter die Makrolabel trans und nichtbinär fallen.
Allo- ist eine Vorsilbe für sexuelle und romantische Orientierungen.
Allo- ist das Gegenteil von A-, was „nicht“ oder „kein“ bedeutet, z.B. bei „asexuell“. Allo- bedeutet als Vorsilbe, dass eine Person grundsätzlich sexuelle und/oder romantische Anziehung zu anderen Personen verspürt.
Allo kann auch ein Überbegriff sein, der die Begriffe allosexuell und alloromantisch zusammenfasst.
Auch: Compulsory Sexuality (englisch: ‚Zwangssexualität‘)
Allonormativität ist eine Norm in unserer Gesellschaft. Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen sexuell aktiv sind oder sein wollen. Sex wird dabei als ein normaler und wichtiger Teil des Erwachsenwerdens und des Alltags angesehen.
Das führt zur Diskriminierung von a_sexuellen und a_romantischen Personen, auch Afeindlichkeit, genannt.
Allonormativität ist ein Teil von Heteronormativität.
Alloromantik ist eine romantische Orientierung. Alloromantische Personen verspüren grundsätzlich romantische Anziehung gegenüber anderen Personen. Sie sind also z. B. heteroromantisch oder panromantisch.
Alloromantisch ist also das Gegenteil von a_romantisch.
Allosexualität ist eine sexuelle Orientierung. Allosexuelle Personen verspüren grundsätzlich sexuelle Anziehung gegenüber anderen Menschen. Sie sind also z.B. heterosexuell oder bisexuell.
Damit ist allosexuell das Gegenteil zu a_sexuell.
auch: Verbündete*r, Unterstützer*in, Fürsprecher*in
Ein*e Ally ist eine Person, die selbst nicht Teil einer marginalisierten Gruppe, z. B. der trans Community, ist, aber diese aktiv unterstützt. Sie arbeitet aktiv daran, Intoleranz zu beenden, klärt andere Menschen über die Belange der marginalisierten Gruppe auf und nutzt ihre Position, nicht Teil der marginalisierten Gruppe zu sein, um sich für die Gleichstellung diskriminierter Personen einzusetzen.
auch: DMAB, MAAB
Die Abkürzung AMAB steht für „assigned male at birth“, DMAB für „designated male at birth“, und MAAB „male assigned at birth“. Alle drei Akronyme bedeuten auf Deutsch „bei Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen“.
Inter, trans und nichtbinäre Personen, die bei ihrer Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurden, verwenden diese Bezeichnung, um auszudrücken, dass sie sich damit nicht oder nur teilweise identifizieren (können). Manche inter* Personen verwenden den Begriff auch, um den (gewaltvollen) Prozess der Zuweisung von Geschlecht sichtbar zu machen – auch wenn sie sich als männlich verstehen
Amatonormativität ist eine Norm in unserer Gesellschaft. Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen in einer romantische Beziehung bzw. einer Ehe sind oder sein wollen und dass romantische Beziehungen wichtiger als z. B. Freund*innenschaften sind. Amatonormativität durchzieht, wie beispielsweise Cisnormativität auch, unsere ganze Gesellschaft (z. B. im Bildungssystem und der Medizin).
Durch Amatonormativität werden exklusive, monogame Liebesbeziehungen privilegiert, in denen die Partnerinnen füreinander am wichtigsten sind. Gleichzeitig werden Freundinnenschaften und Care-Netzwerke abgewertet, da diese nicht als ebenso wichtige soziale Beziehungen gelten wie eine Ehe oder eine romantische Beziehung.
Ebenso werden Personen, die single, also nicht in einer romantischen Beziehung, sind, abgewertet – ihnen wird das Gefühl gegeben, dass ihnen etwas fehlt, und es wird davon ausgegangen, dass sie auf jeden Fall nur vorübergehend single seien.
Amatonormativität schlägt sich auch als strukturelle Diskriminierung nieder: So fehlen z. B. rechtliche Formen der gegenseitigen Absicherung von nicht-romantischen Beziehungen.
Der Begriff Amatonormativität geht auf die US-amerikanische Philosophin Elizabeth Brake zurück. Er wurde von der aromantischen Community aufgegriffen, um ihre Diskriminierungserfahrungen zu beschreiben.
Amatonormativität ist ein Teil von Heteronormativität.
Ambiamorie ist eine romantische Orientierung bzw. eine Art, romantische Beziehungen zu leben. Als ambiamor können sich Menschen bezeichnen, die sowohl in polyamorösen als auch in monogamen Beziehungen leben können. Für sie ist es wichtig, dass die jeweilige Beziehungsstruktur zu den Personen passt, mit denen sie in einer Beziehung sind, und dass die eigene Lebenssituation zum jeweiligen Beziehungsmodell passt.
Ambiromantik ist eine romantische Orientierung.
Als ambiromantisch können sich Menschen bezeichnen, die sich zu androgynen Menschen romantisch hingezogen fühlen.
Ambisexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als ambisexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu androgynen Menschen sexuell hingezogen fühlen.
Amicusromantik ist eine romantische Orientierung.
Als amicusromantisch können sich Personen bezeichnen, die erst romantische Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie mit ihr eine platonische Beziehung aufgebaut haben.
Amicusromantik kann eine Identität auf dem aromantischen Spektrum sein.
Amicussexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als amicussexuell können sich Personen bezeichnen, die erst sexuelle Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie mit ihr eine platonische Beziehung aufgebaut haben.
Amicussexualität kann eine Identität auf dem asexuellen Spektrum sein.
auch: Androgynität.
Androgyn bezeichnet eine Art der Geschlechtspräsentation, die sowohl männliche als auch weibliche Elemente hat oder sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Der Begriff wird manchmal auch als Beschreibung für eine Geschlechtsidentität benutzt, die sich zwischen männlich und weiblich verortet.
Androromantik ist eine romantische Orientierung.
Als androromantisch können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Männern oder maskulinen Personen romantisch hingezogen fühlen.
Anders als Label wie heterosexuell sagt dieses Label nichts über das Geschlecht der Person aus, von der die Anziehung ausgeht. Deshalb ist er z. B. für nichtbinäre Menschen eine gute Alternative.
Androsexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als androsexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Männern oder maskulinen Menschen sexuell hingezogen fühlt.
Anders als Label wie heterosexuell sagt dieses Label nichts über das Geschlecht der Person aus, von der die Anziehung ausgeht. Deshalb ist er z. B. für nichtbinäre Menschen eine gute Alternative.
Androzentrismus ist ein zentrales Merkmal einer patriarchal organisierten Gesellschaft. Dabei werden (endogeschlechtliche cis) Männer als universelle Norm gesetzt, während alle anderen Geschlechter Abweichungen darstellen.
Auch: Oriented Aroace
Als Angled Aroace können sich asexuelle und aromantische Menschen bzw. Menschen auf diesen Spektren beschreiben, die eine oder mehrere Formen von Anziehungen empfinden, die aber nicht romantisch oder sexuell sind. Sie bilden aber einen wichtigen Teil ihrer Identität.
Als aplatonisch können sich Menschen bezeichnen, die keine platonische Anziehung empfinden.
Apresromantik ist eine romantische Orientierung.
Als apresromantisch können sich Menschen bezeichnen, die erst dann romantische Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie bereits eine andere Art von Anziehung zu dieser Person verspürt haben.
Apressexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als apressexuell können sich Menschen bezeichnen, die erst dann sexuelle Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie bereits eine andere Art von Anziehung zu dieser Person verspürt haben.
Aro ist eine Abkürzung für a_romantisch. Die a_romantische Community verwendet sie gerne als Eigenbezeichnung und als Schirmbegriff.
Eine Person, die sowohl a_romantisch als auch a_sexuell ist, kann sich als aro-ace bezeichnen. Der Begriff wird gerne als Eigenbezeichnung und Schirmbegriff für die a_romantisch-a_sexuelle Community verwendet.
Die Aromantic Spectrum Awareness Week dient der Sichtbarmachung des a_romantischen Spektrums. Sie findet in der Regel in der Woche nach dem Valentinstag, also dem 14. Februar, statt. In dieser Woche reden a_romantische Menschen vor allem auf Social Media über ihre Orientierung und ihre Erfahrungen damit. So sollen mehr Menschen erfahren, was A_romantik überhaupt ist und was es bedeutet, a_romantisch oder auf dem a_romantischen Spektrum zu sein.
auch: aro, nonromantisch, aromantic, nonromantic, a_romantisch.
Aromantik ist eine romantische Orientierung.
Eine Person, die, zeitweise oder dauerhaft, keine oder wenig romantische Anziehung verspürt und/oder kein Interesse an romantischen Beziehungen hat, kann sich als aromantisch bezeichnen. Auch Personen, für die das Konzept von romantischer Anziehung grundsätzlich nicht funktioniert, können sich als aromantisch bezeichnen. Menschen, die grundsätzlich romantische Anziehung zu anderen Menschen spüren, werden alloromantisch genannt.
Eine aromantische Person ist nicht zwangsläufig auch asexuell.
Aromantik ist dabei sowohl eine spezifische romantische Orientierung als auch ein Sammelbegriff für verschiedene Orientierungen auf dem aromantischen Spektrum.
Es existieren viele verschiedene Mikrolabels auf dem aromantischen Spektrum, darunter zum Beispiel:
Caedromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die sich früher als alloromantisch verortet hätten, die aber aufgrund von Trauma keine romantische Anziehung mehr erleben.
Cupioromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die selbst keine romantische Anziehung verspüren, aber sich dennoch eine romantische Beziehung wünschen.
Demiromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die erst romantische Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie mit ihr ein vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben
Lithromantisch: So können sich Personen bezeichnen, die zwar romantische Gefühle gegenüber anderen Menschen haben, aber nicht wollen bzw. nicht brauchen, dass diese Gefühle erwidert werden. Bei manchen lithromantischen Menschen verschwinden die romantischen Gefühle, wenn sie erwidert werden.
Quoiromantisch: So können sich Personen bezeichnen,Schwierigkeiten haben, verschiedene Arten von Anziehung voneinander zu unterscheiden.
Auch: Burstromantisch (englisch: ‚ausbrechen, bersten‘)
Als Arospike (englisch: ‚plötzlich ansteigen‘) können sich Menschen bezeichnen, die sich auf dem aromantischen Spektrum verorten, aber ab und zu teilweise plötzliche intensive romantische Anziehung empfinden.
Auch: Affecturomantisch, Neuroromantisch
Arovague ist eine romantische Orientierung.
Als arovague können sich Menschen bezeichnen, deren romantische Anziehung zu anderen Menschen ganz oder teilweise von ihrer Neurodivergenz beeinflusst wird.
auch: Asexualität, Nonsexualität, A_sexualität.
Asexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Eine Person, die, dauerhaft oder zeitweise, keine oder wenig sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspürt, kann sich asexuell nennen. Auch Personen, für die das Konzept von sexueller Anziehung grundsätzlich nicht funktioniert, können sich als asexuell bezeichnen. Menschen, die grundsätzlich sexuelle Anziehung zu anderen Menschen spüren, werden allosexuell genannt.
Asexuelle Menschen sind nicht auch zwangsläufig auch aromantisch.
Asexualität ist dabei sowohl eine spezifische sexuelle Orientierung als auch ein Sammelbegriff für verschiedene Orientierungen auf dem asexuellen Spektrum.
Es existieren viele verschiedene Mikrolabels auf dem asexuellen Spektrum, darunter zum Beispiel:
Aegosexuell: So können sich Personen beschreiben, die ihre Sexualität beispielsweise in sexuellen Fantasien ausleben, aber keine sexuelle Beziehung mit anderen Menschen wollen.
Caedsexuell: So können sich Personen bezeichnen, die sich früher als allosexuell verortet hätten, die aber aufgrund von Trauma keine sexuelle Anziehung mehr erleben.
Demisexuell: So können sich Personen bezeichnen, die erst dann sexuelle Anziehung zu einer Person verspüren, wenn sie mit dieser eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben.
Lithsexuell: So können sich Personen bezeichnen, die grunsätzlich sexuelle Anziehung zu anderen Menschen spüren, aber nicht wollen oder brauchen, daass diese Anziehung erwidert wird.
Die ästhetische Orientierung eines Menschen beschreibt, Personen welches Geschlechts bzw. welcher Geschlechter eine Person attraktiv, ansprechend, und/oder schön findet, also z. B. biästhetisch (eine Person findet Menschen von zwei oder mehr Geschlechtern attraktiv) oder heteroästhetisch (eine Person findet Menschen eines anderen Geschlechts attraktiv).
Autoandrophilie bezeichnet eine Paraphilie, bei der Frauen davon sexuell erregt werden, sich selbst als Mann bzw. in einem männlichen Körper zu erleben. Insbesondere trans Männer wurden und werden häufig fälschlicherweise mit Autoandrophilie fremddiagnostiziert. Weil der Begriff aus dem medizinisch-psychiatrischen Kontext stammt und von vielen trans Personen kritisiert wird, weil er eine falsche Konzeption von Transgeschlechtlichkeit darstellt, sollte er ausschließlich als Selbstbezeichnung verwendet werden.
Auch: Autogynäkophilie, Autogynäphilie
Autogynophilie bezeichnet eine Paraphilie, bei der Männer davon sexuell erregt werden, sich selbst als Frau bzw. in einem weiblichen Körper zu erleben. Insbesondere trans Frauen wurden und werden häufig fälschlicherweise mit Autogynophilie fremddiagnostiziert. Weil der Begriff aus dem medizinisch-psychiatrischen Kontext stammt und von vielen trans Personen kritisiert wird, weil er eine falsche Konzeption von Transgeschlechtlichkeit darstellt, sollte er ausschließlich als Selbstbezeichnung verwendet werden.
Autosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Autosexualität beschreibt, dass eine Person sich bevorzugt selbst befriedigt und/oder zu sich selbst sexuell hingezogen ist. Der Begriff ist kein Synonym zu Selbstbefriedigung.
BDSM ist ein Akronym für verschiedene, einvernehmlich ausgeübte Kinks und Fetische, darunter Bondage, Discipline, Dominanz und Unterwerfung (engl. ’submission‘), Sadismus und Masochismus.
auch: Bär.
Als Bear können sich stärker behaarte, dicke schwule, bisexuelle und queere Männer, bzw. Männer, die Sex mit Männern haben und/oder von Männern angezogen sind bezeichnen. Junge Bären können sich auch Cub (englisch: ‚Bärenjunges‘) nennen.
Auch Butches, die stolz auf ihre Körperbehaarung sind, bezeichnen sich manchmal als Bear.
Bellusromantik ist eine romantische Orientierung.
Als bellusromantisch können sich Menschen bezeichnen, die romantisch kodierten Dingen positiv gegenüberstehen, ohne den Wunsch nach einer romantischen Beziehung zu haben.
Bellussexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als bellussexuell können sich Menschen bezeichnen, die sexuell kodierten Dingen positiv gegenüberstehen, ohne den Wunsch nach einer sexuellen Beziehung zu haben.
Beziehungsanarchie beschreibt eine Art, zu lieben und Beziehungen zu führen.
Dabei werden insbesondere romantische (aber auch alle anderen zwischenmenschlichen Beziehungen) auf Basis individueller Wünsche geführt anstatt sich an gesellschaftlichen Normen und Vorstellungen zu orientieren. Außerdem werden zwischenmenschliche Beziehungen bei Beziehungsanarchie nicht in feststehende Kategorien (wie ‚Freund*innenschaft‘ und ‚romantische Beziehung‘) eingeteilt.
Bi+sexualität wird in aktivistischen und wissenschaftlichen Kontexten als Überbegriff für alle sexuellen Orientierungen verwendet, bei denen eine Person Menschen zweier, mehrerer oder aller Geschlechter sexuell anziehend finden kann. Unter Bi+sexualität fallen also Bisexualität, Pansexualität, Omnisexualität, Multisexualität und Polysexualität.
auch: bi curious, bineugierig, bi neugierig.
Als bicurious (englisch: ’neugierig‘) können sich Menschen bezeichnen, die neugierig darauf sind, Beziehungen oder Sex mit Menschen mehrerer Geschlechter auszuprobieren, sich aber nicht als bisexuell bezeichnen.
Bifeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von bisexuellen Menschen. Sie äußert sich z. B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt, und kann sowohl bisexuelle Menschen, als auch Menschen, die als bisexuell wahrgenommen werden, betreffen.
Internalisierte Bifeindlichkeit beschreibt, dass sich Bifeindlichkeit gegen die eigene sexuelle Orientierung und damit gegen sich selbst richtet. Dies passiert oft in einer homofeindlichen und bifeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.
Auch die queere Szene ist nicht frei von Bifeindlichkeit.
Eine weitere Form der Diskriminierung von bisexuellen Personen ist Mononormativität.
Bigender ist ein Geschlecht.
Als bigender können sich Personen bezeichnen, die zwei Geschlechter haben. Oft sind diese Geschlechter männlich und weiblich, aber es sind auch andere Kombinationen möglich, wie z. B. männlich und nichtbinär. Die beiden Geschlechtsidentitäten können gleichzeitig oder abwechselnd auftreten.
Das binäre (westliche) Geschlechtersystem geht davon aus, dass es nur zwei Geschlechter, nämlich männlich und weiblich, gibt. Es lässt keine anderen Geschlechter oder Zwischenstufen zu.
Das gilt für jeden gesellschaftlichen Bereich, also z.B. die mit dem Geschlecht verknüpften sozialen Rollen, Geschlechtsidentitäten und körperlichen Geschlechter von Menschen.
Dieses System blendet vollständig aus, dass es intergeschlechtliche, nichtbinäre und andere Menschen gibt, die nicht in dieses System passen.
Das binäre Geschlechtersystem wird im Alltag immer wieder durch Normen und Regeln abgesichert. Es wird im Zweifelsfall auch gewaltvoll durchgesetzt. Beispielsweise werden intergeschlechtliche Menschen unnötigen medizinischen Eingriffen ausgesetzt, damit sie einem binären Geschlechterbild entsprechen, oder Jungen erleben Gewalt, wenn sie gerne Kleider tragen oder mit Puppen spielen wollen.
Ein Binder ist ein straff sitzendes Unterhemd, das dazu benutzt wird, eine flache Brust zu simulieren. Binder sind dafür ausgelegt, Brüste sicher abzubinden.
Vor allem trans Männer, nichtbinäre Menschen die Brüste haben und Drag Kings benutzen Binder.
Wenn du mehr über Binder lernen willst, kannst du unsere Broschüre dazu hier herunterladen.
Ein Biologismus bezeichnet die Übertragung von (meist nicht korrekten) biologischen Begriffen und Maßstäben auf gesellschaftliche und soziale Zusammenhänge bzw. die Reduzierung dieser Zusammenhänge auf (meist nicht korrekte) biologische Deutungsweisen.
Eine biologistische Sichtweise auf Geschlecht besagt beispielsweise, dass es nur zwei Geschlechter gäbe und dass z. B. vergeschlechtlichte Verhaltensweisen auf Biologie (und nicht etwa Erziehung, gesellschaftliche Erwartungen und Normen etc.) zurückgeführt werden können. Dabei wird außer Acht gelassen, dass dies gar nicht unbedingt der aktuelle Forschungsstand in der wissenschaftlichen Biologie ist.
Biologismen werden besonders häufig von rechter oder konservativer Seite verwendet, um beispielsweise queerfeindliche, misogyne, rassistische oder ableistische Ideen scheinbar naturwissenschaftlich zu untermauern.
Biromantik ist eine romantische Orientierung.
Als biromantisch können sich Personen bezeichnen, die sich zu zwei oder mehr Geschlechtern romantisch hingezogen fühlen.
Auch: BHAM
Der Bisexual Health Awareness Month, also der Monat, in dem auf bi+sexuelle Gesundheit aufmerksam gemacht werden soll, wird jährlich im März begangen. Der BHAM wurde vom Bisexual Resource Center gestartet und soll Aufmerksamkeit darauf lenken, dass bi+sexuelle Menschen einen erheblich schlechteren gesundheitlichen Zustand haben und eine schlechtere gesundheitliche Versorgung erleben als heterosexuelle, schwule und lesbische Personen. Außerdem wird auf die Diskriminierung im Gesundheitssystem aufmerksam gemacht, die bisexuelle Menschen häufig erleben. Jedes Jahr finden online und offline verschiedene Aktionen statt, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen.
Bisexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als bisexuell können sich Personen bezeichnen, die sich sexuell zu Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter hingezogen fühlen.
Bisexualität bedeutet nicht automatisch, dass sich eine Person (nur) zu den zwei zur Auswahl stehenden Geschlechtern im binären Geschlechtersystem, also zu Männern und Frauen, hingezogen fühlt: Bisexualität schließt die Anziehung zu nichtbinären Menschen nicht aus.
Bisexualität wird teilweise auch so definiert, dass sich eine Person zum eigenen und zu einem oder mehreren anderen Geschlechtern (hier sind z. B. auch nichtbinäre Personen mitgemeint) hingezogen fühlt. Alternativ kann Bisexualität bedeuten, dass Anziehung zu Menschen unabhängig von deren Geschlecht ist.
Eine Brustform ist typischerweise eine Silikonform, die an die Brust oder in einen BH geklebt werden kann, um (größere) Brüste zu simulieren. Brustformen werden vor allem von trans Frauen, nichtbinären Personen und Drag Queens benutzt.
Der Begriff Butch bezeichnet eine tendenziell maskuline Geschlechtspräsentation oder –identität, insbesondere bei lesbischen oder queeren Frauen. Er wird oft dem Begriff ‚Femme‘ gegenübergestellt. Butch kann aber auch eine nichtbinäre oder maskuline trans Identität bezeichnen.
Auch: caedoromantisch.
Caedromantik ist eine romantische Orientierung.
Als caedromantisch können sich Menschen bezeichnen, die sich früher als alloromantisch verortet hätten, die aber aufgrund von Trauma keine romantische Anziehung mehr erleben.
Auch: caedosexuell.
Caedromantik ist eine sexuelle Orientierung.
Als caedrosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich früher als allosexuell verortet hätten, die aber aufgrund von Trauma keine sexuelle Anziehung mehr erleben.
Die Abkürzung CAFAB steht für „coercively assigned female at birth“, also „bei Geburt gewaltsam dem weiblichen Geschlecht zugewiesen“.
Diese Formulierung wird vor allem von inter Personen benutzt, die bei ihrer Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen und dementsprechend operiert wurden, ohne dass ihr Einverständnis vorlag. Sie kann aber auch von trans Personen benutzt werden, die damit ausdrücken, dass sie aufgrund ihrer Genitalien einem Geschlecht zugewiesen wurden, dem sie sich nicht zugehörig fühlen.
Die Abkürzung CAMAB steht für „coercively assigned male at birth“, also „bei Geburt dem männlichen Geschlecht gewaltsam zugewiesen“.
Diese Formulierung wird vor allem von inter Personen benutzt, die bei ihrer Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen und dementsprechend operiert wurden, ohne dass ihr Einverständnis vorlag. Die Formulierung kann aber auch von trans Personen benutzt werden, die damit ausdrücken, dass sie aufgrund ihrer Genitalien einem Geschlecht zugewiesen wurden, dem sie sich nicht zugehörig fühlen.
Cassromantik ist eine romantische Orientierung.
Als cassromantisch können sich Menschen bezeichnen, für die ihre romantische Orientierung kein signifikanter Teil ihrer eigenen Identität ist.
Cassromantik sagt nichts darüber aus, ob romantische Anziehung empfunden wird oder nicht – entsprechend muss sie sich nicht auf Aromantik beziehen.
Cassexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als casssexuell können sich Menschen bezeichnen, für die ihre sexuelle Orientierung kein signifikanter Teil ihrer eigenen Identität ist.
Casssexualität sagt nichts darüber aus, ob sexuelle Anziehung empfunden wird oder nicht – entsprechend muss sie sich nicht auf Asexualität beziehen.
Ceaseromantik ist eine romantische Orientierung.
Als ceaseromantisch (englisch: ’schwinden‘) können sich Personen bezeichnen, die grundsätzlich romantische Anziehung verspüren, jedoch manchmal für eine Zeit nicht.
Auch: skoliosexuell.
Ceterosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als ceterosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu nichtbinären und/oder trans Personen angezogen fühlen.
Der Begriff skoliosexuell beschreibt dasselbe, allerdings wird er von vielen trans Personen abgelehnt, da „skolio“ „krumm“ bedeutet. Der Begriff kann somit als abwertend verstanden werden.
Außerdem wird das Label von einigen trans Menschen als fetischisierend wahrgenommen. Das heißt, dass trans Personen dadurch auf ihr trans Sein reduziert werden.
Auch: CSD, Pride.
Der CSD ist eine Demonstration und Parade, die jährlich innerhalb der Sommermonate in vielen Städten in stattfindet. Auf Englisch wird der Christopher Street Day meistens ‚Pride Parade‘ oder nur ‚pride‘ genannt. An diesem Tag gehen Menschen, die Teil der queeren Community sind, und ihre Allys auf die Straße, um für Sichtbarkeit und queere Rechte zu demonstrieren.
Der Name „Christopher Street Day“ erinnert an die Christopher Street in New York, wo am 28. Juni 1969 in der Stonewall Inn ein Aufstand queerer Menschen gegen die Polizei begann, die regelmäßig gewalttätige Razzien durchführte. Er gilt als Wendepunkt im US-amerikanischen und europäischen Kampf queerer Menschen für Gleichberechtigung.
Chubby ist ein Begriff aus der schwulen Szene.
Als chubby können sich dicke schwule, bisexuelle und queere Männer, bzw. Männer, die Sex mit Männern haben, bezeichnen.
Auch: cisgeschlechtlich
‚Cis‘ ist das Gegenstück zu ‚trans‘.
‚Cis‘ wird benutzt, um auszudrücken, dass eine Person das Geschlecht hat, dem sie bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde. Dabei ist allerdings zu beachten, dass manche inter* Personen einem binären Geschlecht zugewiesen werden, auch wenn ihre Genitalien nicht der medizinischen Norm entsprechen und/oder ihre Genitalien operativ an die gesellschaftliche Norm angepasst wurden. Manche, aber nicht alle, inter* Personen verwenden den Begriff ‚cis‘, z. B. wenn sie sich dem zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlen.
Ebenso wie trans wird auch cis wie ein Adjektiv verwendet, also vor das Substantiv gestellt: also z.B. cis Frau. Es wird nicht gebeugt.
Cis Frau beschreibt ein Geschlecht inklusive Geschlechtsmodalität.
Eine cis Frau ist eine Person, die bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugewiesen wurde und sich auch als Frau identifiziert.
Cis Mann beschreibt ein Geschlecht inklusive Geschlechtsmodalität.
Ein cis Mann ist eine Person, die bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurde und sich auch als Mann identifiziert.
Auch: Cissexismus
Cisnormativität ist eine Norm in unserer Gesellschaft. Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen cisgeschlechtlich sind, womit trans Personen abgewertet und unsichtbar gemacht werden.
Cisnormativität ist ein Teil von Heteronormativität.
Die Diskriminierung von trans Personen wird auch Transfeindlichkeit genannt.
Das Coming Out beschreibt den Prozess, in dem eine Person sich selbst über ihr Geschlecht bzw. ihre romantische oder sexuelle Orientierung bewusst wird (inneres Coming Out) und beginnt, mit anderen darüber zu sprechen (äußeres Coming Out). Vor allem das äußere Coming Out ist ein lebenslanger Prozess, da es oft in neuen sozialen Kreisen wiederholt werden muss.
auch: Szene.
Als Community wird die Gesamtheit aller queeren Individuen, Organisationen und Institutionen in einer Region (meistens auf eine Stadt, ein Bundesland oder einen Staat beschränkt) beschrieben. Verbindend ist hierbei oft ein gemeinsames Einsetzen für soziale und politische Ziele.
Auch: Comp Het, Zwangsheterosexualität.
Das Konzept der Compulsory Heterosexuality (englisch: Zwangsheterosexualität) beschreibt, dass Heterosexualität nicht natürlich ist, sondern dass sie allen Menschen in einer heteronormativen Gesellschaft aufgezwungen wird, beispielsweise durch Ignorieren, Benachteiligung oder Ausschluss von nicht heterosexuellen Menschen. Das Konzept wurde von Adrienne Rich in ihrem Essay „Zwangsheterosexualität und lesbische Existenz“ (original: „Compulsory Heterosexuality and Lesbian Existence“) populär gemacht. Auf diesem Konzept baut die Theoriebildung zu Heteronormativität auf.
Cross- (englisch: ‚Kreuz‘, hier ‚überkreuzend‘) ist eine Vorsilbe, die vor allem in Bezug auf Geschlecht verwendet wird. Sie bedeutet meistens, dass eine gesellschaftliche Norm oder Erwartung überschritten wird.
Ein Crush (englisch: ‚zerdrücken‘) ist die Person, in die eine andere Person verliebt bzw. verknallt ist. Crush kann aber auch den Zustand des Verliebtseins bzw. Verknalltseins bezeichnen.
Cupioromantik ist eine romantische Orientierung.
Als cupioromantisch können sich Personen bezeichnen, die selbst keine romantische Anziehung verspüren, aber sich dennoch eine romantische Beziehung wünschen.
auch: DWT.
Als Damenwäscheträger können sich Männer bezeichnen, die unter ihrerAlltagskleidung Unterwäsche tragen, die als weiblich gilt (also z B. Strapse oder Tangas). Dies ist eine Form von Transvestismus. Damenwäscheträger ist außerdem ein altmodisches Wort für Cross Dresser.
Das Wort wird von vielen Menschen als problematisch oder veraltet wahrgenommen und sollte entsprechend nicht als Fremdbezeichnung verwendet werden.
Ein Deadname (englisch: ‚toter Name‘) ist ein abgelegter, alter Vorname, der meist bei der Geburt gegeben wurde.
Gerade für trans Menschen, die sich einen neuen Namen gegeben haben, kann es verletzend sein, mit ihrem Deadname angesprochen zu werden. Das Ansprechen mit dem abgelegten Namen wird auch Deadnaming oder deadnamen genannt und passiert manchmal unabsichtlich. Meist passiert es aber mit der Absicht, das Geschlecht der trans Person nicht anzuerkennen, und sollte deshalb niemals getan werden.
Deadnaming kann aber potenziell alle Menschen, ob cis oder trans, betreffen, die einen alten Namen abgelegt haben.
Demi- (Altgriechisch/Französisch: ‚Halb, zur Hälfte‘) ist eine Vorsilbe für verschiedene Geschlechter, sexuelle und romantische Orientierungen. In Bezug auf Geschlecht bedeutet ‚demi‘ meistens, dass eine Person ein Geschlecht nur teilweise hat; in Bezug auf sexuelle bzw. romantische Orientierung, dass eine Person auf dem asexuellen bzw. aromantischen Spektrum ist bzw. nur unter bestimmten Umständen Anziehung erlebt.
Auch: Deminonbinary, Demi-Enby, Demienby.
Demi-Nonbinary ist ein Geschlecht.
Als Demi-Nonbinary können sich Personen bezeichnen, die sich (nur) teilweise als nichtbinär identifizieren.
auch: demimännlich, Demi-Mann.
Demiboy ist ein Geschlecht.
Als demiboy können sich Personen bezeichnen, die sich nur teilweise als männlich identifizieren.
Demiboy kann eine Identität unter dem Oberbegriff nichtbinär sein.
Demifluid ist ein Geschlecht.
Als demifluid können sich Personen bezeichnen, deren Geschlecht teilweise fluid, also fließend, ist, und teilweise konstant bzw. statisch.
Demigender ist ein Geschlecht.
Als demigender können sich Menschen bezeichnen, die sich nur teilweise mit einem Geschlecht identifizieren.
Demigender funktioniert auch als Überbegriff für Begriffe wie Demiboy und Demigirl.
auch: Demiweiblich, Demi-Frau.
Demigirl ist ein Geschlecht.
Als demigirl können sich Personen bezeichnen, die sich nur teilweise als weiblich identifizieren.
Demigirl kann eine Identität unter dem Oberbegriff nichtbinär sein.
Demiromantik ist eine romantische Orientierung.
Als demiromantisch können sich Personen bezeichnen, die erst romantische Anziehung zu einer anderen Person verspüren, nachdem sie mit ihr ein vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben.
Demiromantik kann eine Identität auf dem aromantischen Spektrum sein.
Demisexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als demisexuell können sich Personen bezeichnen, die erst dann sexuelle Anziehung zu einer Person verspüren, wenn sie mit dieser eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut haben.
Demisexualität kann eine Identität auf dem asexuellen Spektrum sein.
Auch: detrans.
Als detrans können sich Personen bezeichnen, die ihre Transition wieder rückgängig machen, also detransitionieren. Das kann sich auf die soziale (bspw. wieder alte Namen und Pronomen benutzen), juristische (bspw. den Personenstand ändern) und medizinische (bspw. Absetzen von Hormontherapie) Transition beziehen. Eine Detransition kann viele unterschiedliche und individuelle Gründe haben, häufig spielt erlebte Transfeindlichkeit eine wichtige Rolle. Detrans Menschen können weiterhin Teil der queeren Community sein.
Divers ist ein juristischer Personenstand, den es in Deutschland seit 2018 und in Österreich seit 2019 gibt. Er wurde geschaffen, um intergeschlechtlichen Personen einen Geschlechtseintrag, der nicht männlich oder weiblich ist, zu ermöglichen. Der Personenstand wird allerdings auch von endogeschlechtlichen trans und nichtbinären Personen genutzt.
Divers ist in den allermeisten Fällen keine geschlechtliche Selbstbezeichnung für intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen und sollte nicht als Fremdbezeichnung verwendet werden. Eigentlich ist ‚divers‘ auch keine Anrede wie ‚Frau‘ oder ‚Herr‘.
Ein Drag King performt (übertriebene) Maskulinität im Kontext einer Show oder einer Performance. Drag Kings sind meistens Menschen, die bei der Geburt weiblich zugewiesen wurden. Da es sich bei Drag um eine Performance handelt, die unabhängig vom Geschlecht der Person ist, sollten Drag Kings nicht mit trans Männern gleichgesetzt werden.
Eine Drag Queen performt (übertriebene) Weiblichkeit im Kontext einer Show oder einer Aufführung. Drag Queens sind dabei häufig, aber nicht immer, Menschen, die bei der Geburt männlich zugewiesen wurden. Da es sich bei Drag um eine Performance handelt, die unabhängig vom Geschlecht der Person ist, sollten Drag Queens nicht mit trans Frauen gleichgesetzt werden.
Die dritte Option ist eine Organisation, die sich für die Schaffung eines dritten juristischen Geschlechtseintrag einsetzte. Sie kritisiert den Eintrag „divers“, den es seit 2019 in Deutschland gibt. Der Name bezieht sich auf einen Schirmbegriff für viele Geschlechter, nicht darauf, dass es ein einzelnes drittes Geschlecht gibt.
Es gibt nicht das eine ‚dritte Geschlecht‘, aber manche Menschen verwenden diese Bezeichnung für ihre Geschlechtsidentität, die zwischen männlich und weiblich liegt. Umgangssprachlich wird der Begriff ‚drittes Geschlecht‘ häufig auch (teilweise abwertend) für intergeschlechtliche Menschen und den Personenstand ‚divers‚ genutzt. Das ist problematisch, weil der Begriff die körperliche Vielfalt von inter* Personen zu stark vereinfacht.
Dyke (englisch: ‚Kampflesbe‘) war ursprünglich ein Schimpfwort für Lesben. Heute wird er meistens als Selbstbezeichnung benutzt.
Dysphorie empfinden vor allem nichtbinäre und trans Menschen. Dysphorie ist ein Gefühl von körperlichem oder sozialem Unwohlsein. Manche nichtbinären oder trans Personen empfinden Dysphorie, wenn ihre Umwelt sie in einem falschen Geschlecht wahrnimmt, oder wenn ihre eigenen Vorstellungen von ihrem Geschlecht nicht zu ihrem eigenen Aussehen, Verhalten und Sein passen. Diese eigene Unzufriedenheit hat auch mit dem Druck und den Erwartungen der Gesellschaft zu tun. Viele trans Personen und manche nichtbinären Personen ergreifen Maßnahmen wie Hormontherapien und/oder Operationen, um ihre Körper ihren eigenen und/oder gesellschaftlichen Vorstellungen anzupassen.
auch: enbian, enbysexuell
Enbysexuell ist ein Begriffsvorschlag, der über unseren Kummerkasten eingeschickt wurde. Er wird (noch) nicht weitläufig benutzt.
Enbisch bzw. enbysexuell ist eine sexuelle und/oder romantische Orientierung.
Als enbisch können sich Menschen bezeichnen, die selbst nichtbinär sind und Anziehung zu nichtbinären Menschen empfinden. Auch eine Beziehung, die ausschließlich aus nichtbinären Menschen besteht, kann als enbisch bezeichnet werden.
Auch der Begriff ceterosexuell drückt Anziehung zu nichtbinären Menschen aus. Im Gegensatz zu „enbisch“ wird dabei nicht klar, welches Geschlecht die Person hat, die diese Anziehung empfindet.
Enby-Dyke ist eine Selbstbezeichnung für ein Geschlecht und eine sexuelle Orientierung.
Als Enby-Dyke können sich Menschen bezeichnen, die nichtbinär und lesbisch sind.
auch: endosexuell (veraltet), endo, dyadisch.
Als endogeschlechtlich können Menschen bezeichnen, die nicht inter sind, also deren Körper bei ihrer Geburt in eine eindeutige medizinische Norm von männlichen bzw. weiblichen Körpern passen.
Endonormativität ist eine Norm in unserer Gesellschaft. Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen endogeschlechtlich, also nicht intergeschlechtlich sind.
Inter* Menschen werden in einem endonormativen System unsichtbar gemacht und diskriminiert: Sie gelten als Abweichung, und ihre Körper werden als krank, unnatürlich und/oder behandlungsbedürftig dargestellt.
Ennosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als ennosexuell können sich nichtbinäre Menschen bezeichnen, die sich zu nichtbinären Menschen und Frauen hingezogen fühlen.
Trans und nichtbinäre Personen können sich vor der Personenstandsänderung einen sogenannten Ergänzungsausweis ausstellen lassen, in dem ihr richtiger Name und ihr richtiges Geschlecht vermerkt ist. Dieser Ausweis ist auch vom Innenministerium anerkannt.
Hier gibt es weitere Informationen: https://www.dgti.org/ergaenzungsausweis.html
Das Erziehungsgeschlecht beschreibt insbesondere in Bezug auf Intergeschlechtlichkeit und Transgeschlechtlichkeit das Geschlecht, mit dem Kinder während ihres Aufwachsens und ihrer Erziehung von ihrem Umfeld angesprochen werden und die Geschlechterrolle, in die ein Kind gedrängt wird.
Auch: Geschlechtseuphorie, Gender Euphoria
Euphorie ist das Gegenteil von Dysphorie. Euphorie bedeutet Hochgefühl oder gesteigerte Lebensfreude. Trans– und nichtbinäre Personen empfinden häufig Euphorie, wenn es ihnen gelingt ihr (vergeschlechtlichtes) Sein, Tun oder Aussehen mit ihren (gesellschaftlich geprägten) Erwartungen in Einklang zu bringen oder wenn andere Menschen beispielsweise die richtigen Pronomen für sie verwenden.
Geschlechtseuphorie ist neben Dysphorie je nach Situation eine Möglichkeit, eigenes trans Sein wahrzunehmen.
auch: Fag.
Faggot (englisch, übersetzt in etwa ‚Schwuchtel‘), ist ursprünglich ein Schimpfwort für schwule Männer.
Der Begriff wird aber mittlerweile häufig als positive Selbstbezeichnung benutzt.
Femboy beschreibt eine betont feminine Geschlechtspräsentation vor allem von amab Personen bzw. Männern.
Auch: Frauenkampftag, Internationaler Frauentag, Frauentag.
Der Frauenkampftag findet seit 1921 jährlich am 8. März statt.
Der Tag wurde von Frauen der sozialistischen Arbeiter*innenbewegung ins Leben gerufen und wurde damals in verschiedenen Europäischen Ländern und den USA begangen, damals vor allem mit dem Ziel eines gleichen, geheimen und freien Wahlrechts für Frauen. Heute soll der Tag auf die Probleme und Benachteiligungen von Frauen aufmerksam machen, auch und vor allem der Frauen, die mehrfach marginalisiert sind: z.B. be_hinderte Frauen, trans Frauen, Frauen of Color, geflüchtete Frauen etc.
Um zu betonen, dass es sich bei diesem Tag um mehr handelt als einen Tag, an dem Männer Frauen Blumen schenken, um inklusiver zu sein, und weil Feminismus alle Menschen angeht, bevorzugen viele Menschen mittlerweile die Bezeichnung ‚feministischer Kampftag‘.
Femme beschreibt eine (betont) weibliche Geschlechtspräsentation und/oder –identität, insbesondere von queeren Frauen und nichtbinären Personen. „Femme“ wird manchmal der Bezeichnung „Butch“ gegenübergestellt.
auch: Gyneromantisch.
Femmeromantik ist eine romantische Orientierung.
Als femmeromantisch können sich Personen bezeichnen, die romantische Anziehung zu Frauen oder Menschen, die sich weiblich präsentieren oder in jeglicher Form Weiblichkeit zugehörig fühlen, empfinden.
Im Gegensatz zu Begriffen wie “enbisch” wird dabei nicht klar, welches Geschlecht die Person hat, die diese Anziehung empfindet.
auch: Gynosexuell
Femmesexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als femmesexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich sexuell bzw. körperlich zu Frauen und Weiblichkeit hingezogen fühlen.
Im Gegensatz zu “enbisch” wird dabei nicht klar, welches Geschlecht die Person hat, die diese Anziehung empfindet.
Bei einem Fetisch richtet sich die sexuelle Anziehung einer Person auf ein Objekt, ein spezifisches Körperteil oder eine spezifische Situation. Die Begriffe Fetisch und Kink sind nicht klar voneinander abzugrenzen, teilweise wird Fetisch so definiert, dass eine Person nur ausschließlich über den Fetisch sexuelle Befriedigung erlangen kann, während dies bei einem Kink nicht so ist. Fetische werden auch heute noch häufig gesellschaftlich verurteilt und pathologisiert.
Auch: FINTA, FLINT.
FLINTA ist eine Abkürzung, die ausdrücken soll, wer in bestimmten Räumen oder zu bestimmten Veranstaltungen willkommen ist. Sie steht für Frauen, Lesben, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen. Die Abkürzung existiert in verschiedenen Varianten.
Problematisch sind diese Abkürzungen dann, wenn sie gleichbedeutend mit ‚Frauen‘ bzw. ‚alle Menschen, die ich als Frauen wahrnehme‘ verwendet werden und so Menschen fälschlicherweise ein- und ausgeschlossen werden.
Frayromantik ist eine romantische Orientierung.
Als frayromantisch können sich Personen bezeichnen, die nur dann eine romantische Anziehung gegenüber einer anderen Person empfinden, wenn (noch) keine tiefe emotionale Bindung zwischen ihnen besteht.
Damit ist Fraysexualität so etwas wie das Gegenteil von Demiromantik.
Fraysexualität ist eins von vielen Labels unter dem Makrolabel Aromantik.
auch: freysexuell, ignatosexuell.
Fraysexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als fraysexuell können sich Personen bezeichnen, die nur dann eine sexuelle Anziehung gegenüber einer anderen Person empfinden, wenn (noch) keine tiefe emotionale Bindung zwischen ihnen besteht.
Damit ist Fraysexualität so etwas wie das Gegenteil von Demisexualität.
Fraysexualität ist eins von vielen Labels unter dem Makrolabel Asexualität bzw. A_sexualität.
Eine Fremdbezeichnung ist ein Begriff, der von außen für eine Gruppe verwendet wird.
Fremdbezeichnungen sind dann problematisch, wenn sie von Menschen innerhalb der bezeichneten Gruppe abgelehnt werden. Dies kann zum Beispiel am historischen Kontext des Wortes liegen oder daran, dass es oft als Abwertung verwendet wird.
Worte, die als Fremdbezeichnung abgelehnt werden, können dennoch als Selbstbezeichnung verwendet werden.
Die Abkürzung FtF steht für „female to female“, also „weiblich zu weiblich“. Sie entstand in Anlehnung an MtF, was für „male to female“ steht und z.B. in medizinischen Fachzeitschriften als Bezeichnung für trans Frauen verwendet wird. FtF wird unter anderem von trans Frauen verwendet, die die Annahme ablehnen, dass sie jemals männlich waren.
Auch: female-to-male (engl. weiblich-zu-männlich).
FtM wird hauptsächlich im medizinischen und rechtlichen Kontext verwendet, um die Transition von trans männlichen Personen zu beschreiben.
Von vielen trans Personen wird der Begriff als Fremdbeschreibung abgelehnt, weil er davon ausgeht, dass eine Person ihr Geschlecht durch die Transition ändert.
Auch: F2N.
Die Abkürzung FtN steht für „female to neutrois„, also „weiblich zu neutrois“. Als FtN können sich Menschen bezeichnen, die neutrois sind und die bei der Geburt als weiblich zugeordnet wurden.
Gatekeeping ist der Ausschluss von Personen aus Räumen und Communities. Gatekeeper*innen behaupten, dass eine Person einer bestimmten Definition entsprechen und sich auf eine bestimmte Art verhalten, kleiden, etc. muss, um Teil einer Gruppe sein zu dürfen.
So werden z. B. von Gatekeeper*innen a_sexuelle Menschen aus queeren Gruppen gedrängt oder trans Personen wird vorgeschrieben, wie sie transitionieren müssen, um „richtig/echt trans“ zu sein.
Außerdem kann Gatekeeping auch bedeuten, dass eine trans oder nichtbinäre Person durch (cis) Ärzt*innen davon abgehalten wird so zu transitionieren, wie sie es möchte.
Der Begriff „Gaydar“ setzt sich aus den Worten gay (englisch: ’schwul, homosexuell‘) und Radar zusammen. Der Begriff bezeichnet die angebliche Fähigkeit, (andere) queere Menschen am Aussehen erkennen zu können.
Problematisch ist diese Idee insofern, als dass sie Stereotype reproduziert und sexuelle Orientierung an Äußerlichkeiten festmacht. Dabei lässt sich die sexuelle Orientierung einer Person nicht am Aussehen festmachen und anderen Menschen Label (wie z. B. ’schwul‘) aufzudrücken ist problematisch.
Gleichzeitig senden viele queere Menschen bewusst Signale, um anderen Menschen klarzumachen, dass sie queer sind – sei es durch Aussagen, Körpersprache, Verhalten, Kleidung oder durch Buttons etc. Diese wahrzunehmen, ohne die Person direkt in eine Kategorie zu stecken, bezeichnen manche Menschen auch als Gaydar.
Gender beschreibt auf einer wissenschaftlichen Ebene das sozial konstruierte Geschlecht und auf einer aktivistischen und persönlichen Ebene die Geschlechtsidentität einer Person. Geschlechtsidentität bedeutet hier die persönliche Vorstellung vom eigenen Geschlecht und der eigenen Geschlechterrolle. Innerhalb der Gesellschaft ist Gender das Konzept, nach dem wir verschiedene Ideen wie sozialen Status, Geschlechtspräsentation, Rolle in der Gesellschaft, Lebensplanung und Sexualität in die Kategorien Männlichkeit und Weiblichkeit einordnen.
auch: Gendervariant.
Als ‚gender nonconforming‘ oder ‚gendervariant‘ können sich Personen bezeichnen, die eine Geschlechtsidentität haben, die nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde oder die aus gesellschaftlichen Vorstellungen (z. B. zu Verhalten und Kleidung) zu Geschlecht ausbrechen. Im Gegensatz zu trans geht es dabei aber mehr um die grundsätzliche Ablehnung der gesellschaftlichen binären Norm in Bezug auf Geschlecht.
auch: Gender indifferent, cassgender.
Als gender-gleichgültig können sich Menschen bezeichnen, die keine besondere Beziehung zu ihrem Geschlecht haben, denen ihr Geschlecht also egal ist.
Genderfae ist ein Geschlecht.
Als genderfae können sich Menschen bezeichnen, deren Geschlecht fluid, aber dabei niemals männlich ist.
Genderfaun ist ein Geschlecht.
Als genderfaun können sich Menschen bezeichnen, deren Geschlecht fluid, aber dabei niemals weiblich ist.
Genderflor ist ein Geschlecht.
Als genderflor können sich Menschen bezeichnen, deren nichtbinäres Geschlecht fluid ist, aber nie maskulin oder feminin.
Ein ähnlicher Begriff ist genderfloren.
Genderfloren ist ein Geschlecht.
Als genderfloren können sich Menschen bezeichnen, deren nichtbinäres Geschlecht fluide ist, und nie Mann oder Frau, aber maskuline und feminine nichtbinäre Geschlechter mit einschließen kann.
Ein ähnlicher Begriff ist genderflor.
Genderfluid ist ein Geschlecht.
Als genderfluid können sich Menschen bezeichnen, bei denen sich die Geschlechtsidentität über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen ändert. Das Geschlecht kann zwischen allen möglichen Geschlechtern wechseln, z. B. von männlich zu weiblich, aber auch von weiblich zu nichtbinär, von nichtbinär zu agender, etc.
Genderfuck beschreibt Geschlechtspräsentationen, die mit Geschlechtsstereotypen spielen und bewusst verwirren möchten, indem verschiedene Geschlechterstereotype miteinander vermischt werden.
Genderqueer ist ein Überbegriff für Menschen, die nicht in die geschlechterbinäre Norm passen.
Es kann aber auch die Geschlechtsidentität von Menschen beschreiben, die sich sowohl als Frau und Mann (gleichzeitig oder abwechselnd) oder weder als Frau noch als Mann identifizieren.
Genderqueer ist also nicht eindeutig gegen den Begriff ‚genderfluid‘ oder den Begriff ‚nichtbinär‚ abzugrenzen.
Genderviod ist ein (nichtbinäres) (Nicht-)Geschlecht.
Gendervoid (engl. „geschlechtliche Leere“) beschreibt das Nicht-Vorhandensein eines Geschlechts.
Gendervoid und Agender sind ähnlich aber nicht das selbe. ‚Void‘ in Gendervoid beschreibt, dass dort, wo Geschlecht sein könnte, eine Leere ist. Agender kann dagegen auch das vollständige Fehlen des Konzepts ohne eine entsprechende Leere meinen.
Oft wird Geschlecht am Körper einer Person, insbesondere an den Genitalien, festgemacht. Geschlecht, auch körperliches Geschlecht (manchmal auch biologisches genannt), ist aber eine komplexe soziale Kategorie. Geschlecht hat verschiedene Ebenen, die voneinander unterschieden werden müssen, darunter die Geschlechtsidentität, die Geschlechtsmodalität, die Geschlechtspräsentation, Geschlechterrollen und juristische Personenstände. Auf allen Ebenen ist Geschlecht nicht binär bzw. mindestens ein Spektrum.
Eine Geschlechterrolle ist eine Sammlung von Erwartungen an Personen eines bestimmten Geschlechts. Darunter gehören Erwartungen an Verhalten, Kleidungsstil, Berufe, Eigenschaften, Hobbies etc.
Diese Erwartungen hängen stark von der Gesellschaft insgesamt, aber auch von regionalen Besonderheiten, von gesellschaftlicher Klasse oder anderen Aspekten der sozialen Umgebung ab. Zudem sind sie in sich oft widersprüchlich und unmöglich alle gleichzeitig zu erfüllen.
Wer bestimmte Erwartungen an Geschlechterrollen nicht erfüllt oder erfüllen kann, wird, da Gesellschaft bei uns normativ funktioniert, häufig diskriminiert.
Geschlechterrollen sind ein Beispiel für soziale Konstrukte.
Geschlechterstereotype sind gesellschaftliche Zuschreibungen von bestimmten Eigenschaften, Merkmalen, Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Aussehen zu einem bestimmten Geschlecht. Geschlechterstereoytpe sind eng mit Geschlechterrollen verknüpft. Menschen, die Geschlechterstereotypen nicht entsprechen, müssen häufig mit Abwertung und Diskriminierung rechnen.
Die Geschlechtsidentität eines Menschen bezeichnet, mit welchem Geschlecht oder welchen Geschlechtern sich ein Mensch selbst identifiziert. Die Geschlechtsidentität eines Menschen muss nicht mit dem Geschlecht übereinstimmen, dem die Person bei der Geburt zugewiesen wurde.
Geschlechtsmodalität ist der Überbegriff für Cis– und Transgeschlechtlichkeit, Binarität und Nicht-Binarität sowie Endo– und Intergeschlechtlichkeit.
Auch: Geschlechtszuweisende Maßnahmen
Geschlechtsnormierende Maßnahmen sind Operationen, aber auch beispielsweise Hormontherapien, die das Ziel haben, den Körper eines Menschen an gesellschaftliche Geschlechternormen anzugleichen. Sie finden vor allem bei inter Kindern statt, die meist an die medizinische Vorstellung eines weiblichen Körpers angeglichen werden. Diese Maßnahmen werden häufig ohne das informierte Einverständnis der Person unternommen. Sie werden außerdem dafür kritisiert, dass sie die Vielfalt menschlicher Körper ausmerzen.
Die Geschlechtspräsentation ist die Darstellung des eigenen Geschlechts nach außen, z.B. durch Kleidung, Gestik oder Verhalten. In der westlichen Gesellschaft wird Geschlechtspräsentation entweder als männlich oder weiblich wahrgenommen. Davon abweichende Geschlechtspräsentationen, zum Beispiel androgyne Geschlechtspräsentation, lösen leider oft Verwirrung oder Verärgerung aus und werden häufig nicht anerkannt.
Wir finden das lästig, können es aber nicht ändern. Wir würden gerne diesen ganzen Eintrag löschen, diese ganze Gesellschaft, und den ganzen Rest. Und dann würden wir gern nach Hause gehen und Pizza essen.
Als „Girlfag“ (ins Deutsche übersetzt ungefähr: „Mädchenschwuchtel“, schwule Frau) können sich Menschen bezeichnen, die sich sowohl als weiblich als auch als schwul identifizieren. Sexualität wird hier vom Geschlecht der Person unabhängig gedacht.
Manche Girlfags empfinden sich (bis zu einem gewissen Grad) als trans, für andere ist diese Identität ein Zugang zu einer transmaskulinen Identität.
Girlflux ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als Girlflux können sich Menschen bezeichnen, deren Geschlecht zwischen weiblich und agender schwankt. Die Nachsilbe -flux bedeutet, dass sich die Intensität, mit der eine Person ihr Geschlecht empfindet, mit der Zeit ändert bzw. ändern kann.
Zu Girlflux existiert das Mikrolabel demigirlflux, wobei das Geschlecht zwischen demigirl und agender schwankt.
auch: Grey-.
Gray- (englisch: ‚grau‘, hier aber ‚wenig‘) wird als Vorsilbe für verschiedene Label auf dem asexuellen und aromantischen Spektrum, sowie bei verschiedenen Geschlechtern benutzt. Es steht jeweils für einen Graubereich, also ein Spektrum.
Auch: Greyromantisch, grauromantisch, grey aro, gray aro
Grayromantik ist eine romantische Orientierung.
Als grayromantisch können sich Menschen auf dem aromantischen Spektrum bezeichnen, die also nur manchmal oder nur unter bestimmten Umständen romantische Anziehung zu anderen Menschen verspüren.
Grayromantik ist dabei sowohl eine spezifische romantische Orientierung als auch ein Sammelbegriff für verschiedene Orientierungen auf dem aromantischen Spektrum.
Auch: Greysexuell, grausexuell, grey ace, gray ace
Graysexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als grayromantisch können sich Menschen auf dem asexuellen Spektrum bezeichnen, die also nur manchmal oder nur unter bestimmten Umständen sexuelle Anziehung zu anderen Menschen verspüren.
Graysexualität ist dabei sowohl eine spezifische sexuelle Orientierung als auch ein Sammelbegriff für verschiedene Orientierungen auf dem asexuellen Spektrum.
Greygender ist ein Geschlecht.
Als greygender können sich Personen bezeichnen, die sich (mindestens teilweise) außerhalb der Geschlechterbinarität identifizieren. Greygender beinhaltet eine starke Ambivalenz bezüglich der eigenen Identität bzw. Geschlechtspräsentation. Das Geschlecht kann sich dabei schwach, unbestimmbar, unidentifizierbar oder unwichtig anfühlen.
Als „Guydyke“ („männliche Lesbe“, siehe auch Dyke) bezeichnen sich Menschen, die sich sowohl als männlich als auch als lesbisch identifizieren. Sexualität wird hier vom Geschlecht einer Person unabhängig gedacht.
Manche Guydykes empfinden sich (bis zu einem gewissen Grad) als trans, für andere ist diese Identität ein Zugang zu einer transfemininen Identität.
auch: Herm.
Hermaphrodit ist eine veraltete Bezeichnung für inter* Menschen. Sie wurde früher in als medizinische Bezeichnung verwendet und ist diskriminierend. Deshalb sollte sie von endogeschlechtlichen Menschen nicht benutzt werden.
Manche inter Menschen verwenden allerdings „Herm“ als Selbstbezeichnung.
Heteronormativität ist eine Norm in unserer Gesellschaft. Es wird davon ausgegangen, dass alle Menschen endogeschlechtlich, cisgeschlechtlich, heterosexuell, allosexuell und alloromantisch sind. Es wird also davon ausgegangen, dass jede Person nur eins von zwei Geschlechtern hat, nämlich entweder männlich oder weiblich, und dass dieses Geschlecht schon bei der Geburt an den Genitalien abgelesen werden kann. Außerdem wird davon ausgegangen, dass diese Geschlechter sich grundlegend voneinander unterscheiden und sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen. Zusätzlich gibt es die Erwartung, dass alle Menschen in monogamen, romantischen und sexuellen Beziehungen sind oder sein wollen.
Abweichungen davon, zum Beispiel queere und polyamouröse Beziehungen sowie trans Menschen, werden unsichtbar gemacht und/oder diskriminiert.
Heteroromantik ist eine romantische Orientierung.
Heteroromantische Personen fühlen sich zu Menschen des bzw. eines anderen Geschlechtes romantisch hingezogen. Das heißt, sie können sich in diese Menschen verlieben bzw. möchten eine romantische Beziehung mit ihnen eingehen.
Da sich bei manchen Menschen die sexuelle Orientierung von der romantischen unterscheidet, kann es sinnvoll sein, beides getrennt zu benennen.
Heterosexismus bezeichnet die gesellschaftliche Norm, in der Heterosexualität als normal, natürlich und besser gilt als andere sexuelle Orientierungen.
Während Homofeindlichkeit oft als offene Ablehnung von lesbischen und schwulen Menschen definiert wird, wird der Begriff Heterosexismus für eher subtilere Abwertungen benutzt, z.B. dem Ausgehen davon, dass alle Menschen heterosexuell sind.
Heterosexismus ist ein Teil von Heteronormativität.
Heterosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Heterosexuelle Menschen fühlen sich sexuell zu Menschen des bzw. eines anderen Geschlechts hingezogen.
In unserer westlichen Gesellschaft gilt Heterosexualität als Norm – das nennt sich Heteronormativität. In der heteronormativen Vorstellung wird davon ausgegangen, dass es nur zwei Geschlechter gibt, die voneinander grundlegend verschieden sind und die sich sexuell und romantisch aufeinander beziehen.
Im Normalfall wird Heterosexualität deshalb als Begriff für Männer, die sich sexuell zu Frauen hingezogen fühlen, und umgekehrt verwendet.
HIV ist u. a. eine sexuell übertragbare Infektion. Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) schwächt das Immunsystem. Ohne Behandlung kann sich der Körper nicht mehr gegen Krankheitserreger (wie Pilze, Bakterien oder Viren) wehren und es bricht das Aquired Immune Deficiency Syndrome (AIDS) aus.
Der Holocaust-Gedenktag (bzw. der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“) bezieht sich auf die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27.01.1945. An diesem Tag wird allen Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Da auch queere Menschen von den Nazis ermordet wurden, ist er auch für die queere Community ein wichtiger Tag.
auch: Homophobie.
Homofeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von schwulen und lesbischen Menschen. Sie äußert sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber schwulen und lesbischen Menschen oder Menschen, die als schwul oder lesbisch wahrgenommen werden.
Internalisierte Homofeindlichkeit beschreibt, dass sich Homofeindlichkeit gegen die eigene sexuelle Orientierung und damit gegen sich selbst richtet. Dies passiert oft in einer homofeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming Out.
Der Begriff ‚Homophobie‘ sollte nicht mehr verwendet werden, da die Diskriminierung von queeren Personen keine Angststörung oder Phobie ist.
Homoromantik ist eine romantische Orientierung.
Als homoromantisch können sich Menschen bezeichnen, wenn sich zu Menschen des bzw. eines eigenen oder ähnlichen Geschlechts romantisch hingezogen fühlen. Das heißt, sie können sich in diese Menschen verlieben bzw. möchten eine romantische Beziehung mit ihnen eingehen.
Da sich bei manchen Menschen die sexuelle Orientierung von dem Wunsch nach romantischen Beziehungen unterscheidet, können diese getrennt benannt werden.
Homosexualitätist eine sexuelle Orientierung.
Als homosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu dem bzw. einem eigenen oder ähnlichen Geschlecht hingezogen fühlen. Homosexuelle Männer bezeichnen sich oft als schwul, homosexuelle Frauen als lesbisch.
Die Bezeichnung ‚homosexuell‘ lehnen viele Lesben und Schwule ab, da der Begriff in seiner Entstehungszeit vor allem medizinisch gebraucht wurde.
Eine Hormontherapie bedeutet bei trans und nichtbinären Personen, dass sie Testosteron oder Östrogen von Ärzt*innen verschrieben bekommen. Der Körper verändert sich durch diese Hormone. Gelegentlich wird Hormontherapie mit HET (Hormon-Ersatz-Therapie) oder der englischen Variante HRT (Hormone Replacement Therapy) abgekürzt.
Östrogen wird häufig als Gel aufgetragen, Testosteron ebenfalls als Gel aufgetragen oder gespritzt. Die passende Herangehensweise und Dosis wird meistens mit demder Endokrinologin abgesprochen. Neben Endokrinologinnen verordnen auch Urologinnen und Gynäkolog*innen Hormontherapien.
Östrogen wird häufig zusammen mit einem Hormonblocker verschrieben, der zusätzlich die Ausschüttung von Testosteron hemmt.
Hormontherapien werden in Deutschland von Krankenkassen übernommen.
Idemromantik ist eine romantische Orientierung.
Als idemromantisch (lateinisch: ‚dasselbe‘) können sich Menschen bezeichnen, die romantische und platonische Anziehung ähnlich oder gleich empfinden. Idemromantische Menschen kategorisieren ihre Beziehungen zu anderen Menschen dann weniger in Bezug darauf, welche Anziehung verspürt wird, sondern z. B. in Bezug auf die emotionale Nähe.
Auch: Interfeindlichkeit, Interphobie
Inter*feindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von inter* Menschen. Sie zeigt sich z. B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber inter* Personen. Inter*feindlichkeit zeigt sich häufig in der Pathologisierung von inter* Personen. Inter*feindlichkeit kann auch Menschen treffen, die nicht inter* sind, aber als inter* wahrgenommen werden.
Internalisierte Interfeindlichkeit beschreibt, dass die Interfeindlichkeit gegen das eigene Inter-Sein und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer interfeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.
Der Begriff ‘Inter*phobie’ sollte nicht mehr verwendet werden, da die Diskriminierung von queeren Personen keine Angststörung oder Phobie ist.
Intergender ist ein Geschlecht.
Als intergender können sich Menschen bezeichnen, deren Geschlechtsidentität sich zwischen den binären Geschlechtern, also zwischen männlich und weiblich, befindet. Damit ist intergender ein Label unter dem Oberbegriff nichtbinär.
Intergender ist nicht dasselbe wie Intergeschlechtlichkeit.
auch: inter*, Intersex, Intersexualität (veraltet).
Intergeschlechtliche Menschen sind Menschen, deren körperliches Geschlecht (beispielsweise die Genitalien oder die Chromosomen) nicht der medizinischen Norm von ‚eindeutig‘ männlichen oder weiblichen Körpern zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Bis heute werden die Genitalien von inter Kindern nach der Diagnose operativ einem der beiden der medizinischen Norm entsprechenden Geschlechter, meist dem weiblichen, angeglichen. Dies geht teilweise mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen und psychischen Problemen einher.
Intersektionalität bedeutet, dass verschiedene gesellschaftliche Strukturen zusammenhängen, also z.B. Geschlecht, Sexualität, Herkunft, Kultur, Religion und sozialer Status.
Das heißt, dass auch verschiedene Diskriminierungsformen, wie z.B. Rassismus, Queerfeindlichkeit und Behindertenfeindlichkeit, zusammenhängen und in diesen Zusammenhängen betrachtet werden müssen. So erleben z.B. Frauen, die ein Kopftuch tragen, eine spezifische, miteinander verwobene Form von Rassismus, Islamfeindlichkeit und Sexismus.
Bei einem Kink richtet sich die sexuelle Anziehung einer Person auf ein Objekt, ein spezifisches Körperteil oder eine spezifische Situation. Die Begriffe Fetisch und Kink sind nicht klar voneinander abzugrenzen, teilweise wird Fetisch so definiert, dass eine Person nur ausschließlich über den Fetisch sexuelle Befriedigung erlangen kann, während dies bei einem Kink nicht so ist.
Während Fetische sehr oft eine Komponente sexueller Befriedigung aufweisen, werden Kinks manchmal auch allein durch Erregung definiert, die dann nicht notwendigerweise sexuell sein muss.
Das sogenannte körperliche Geschlecht eines Menschen ist eine scheinbar natürliche gesellschaftliche bzw. kulturelle Konstruktion, bei der verschiedenen Körperteilen, wie beispielsweise Genitalien, Hormonen und Chromosomen, ein Geschlecht zugeschrieben wird. Zum Beispiel wird in unserer Gesellschaft ein Penis als Code für Männlichkeit gesehen.
„Konstruktion“ meint hier, dass das köperliche Geschlecht nicht einfach existiert, sondern dadurch erschaffen wird, dass unsere Gesellschaft Körperteile mit einem Geschlecht verknüpft – z.B. durch die Erwartung, dass alle Frauen Eierstöcke haben. Diese Vorstellung ist aber fehlerhaft und diskriminierend, beispielsweise für inter Menschen, deren Körper nicht in das zweigeschlechtliche System passen.
Außerdem sagen Körpermerkmale nichts über das Geschlecht aus, mit dem sich eine Person identifiziert. So kann es beispielsweise auch Männer geben, die Brüste und eine Vagina haben.
Auch: cryptoqueer
Als kryptoqueer (altgriechisch: ‚verborgen‘) können sich Menschen bezeichnen, die queer sind, dies aber bewusst nur heimlich ausleben und sich nach außen hin heterosexuell, allosexuell, alloromantisch, cisgeschlechtlich bzw. endogeschlechtlich geben, weil sie beispielsweise in einer queerfeindlichen Umgebung leben.
Ein Label (englisch:‚Bezeichnung, Etikett, Kennzeichen‘) ist ein Wort, das Menschen benutzen, um ihre sexuelle bzw. romantische Orientierung und/oder ihr Geschlecht zu beschreiben. Lesbisch, schwul, bisexuell, asexuell, trans, inter, nichtbinär und queer sind Beispiele für Labels. Der Sinn von Labels ist, dass Menschen eine gemeinsame Sprache haben, mit der sie sich über ihre Gefühle und Erfahrungen mit Geschlecht, sexueller und romantischer Orientierung austauschen können. Labels sind dann gut und sinnvoll, wenn Menschen sie für sich selbst bestimmen können, aber nicht, wenn sie anderen unfreiwillig aufgedrängt werden.
Lesbenfeindlichkeit bezeichnet, wie auch Homofeindlichkeit, die Diskriminierung gegen lesbische Menschen.
Dies äußert sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber lesbischen Menschen oder Menschen, die als lesbisch wahrgenommen werden.
Lesbenfeindlichkeit hängt eng mit Sexismus zusammen. Das zeigt sich z. B. darin, dass oft Menschen von Lesbenfeindlichkeit betroffen sind, die nicht die typischen weiblichen Rollenbilder der Gesellschaft erfüllen, selbst wenn sie nicht selbst lesbisch sind.
Lesbisch beschreibt eine sexuelle und/oder romantische Orientierung.
Der Begriff beschreibt im Allgemeinen die queere Anziehung zu Frauen und Weiblichkeit.
Als lesbisch können sich Frauen, aber auch nichtbinäre Menschen bezeichnen, die sich zu Frauen, Butches, Femmes, Lesben oder auch Weiblichkeit (in welcher Form auch immer) oder Femininität hingezogen fühlen.
Auch manche trans Männer bezeichnen sich als lesbisch oder sehen sich als Teil der lesbischen Community.
Viele Menschen mögen den Begriff, da er bekannt ist und eine politische Geschichte hat. Da er vielschichtig ist, ist es wichtig, ihn nicht zu gatekeepen. Gleichzeitig sollte er (wie immer) anderen nicht übergestülpt, sondern als Selbstbezeichnung verwendet werden.
Die LGBT Health Awareness Week – also die Woche zur Sichtbarkeit/Sichtbarmachung queerer Gesundheit – findet jährlich in der letzten Woche im März statt. Diese Woche soll Aufmerksamkeit darauf lenken, dass queere Menschen ein viel höheres Risiko für schlechte physische und psychische Gesundheit haben als hetero und cis Menschen, sowie mehr Diskriminierung im medizinischen und psychologischen Sektor erfahren. Jedes Jahr finden verschiedene Aktionen online und offline statt, um auf diese Probleme aufmerksam zu machen.
Libragender ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als libragender können sich Menschen bezeichnen, die hauptsächlich agender sind, aber sich teilweise mit einem bestimmten Geschlecht verbunden fühlen.
Folgende Mikrolabels existieren für libragender:
Librafeminin: so können sich Menschen bezeichnen, die hauptsächlich agender sind, aber sich teilweise mit Weiblichkeit verbunden fühlen.
Libramaskulin: so können sich Menschen bezeichnen, die hauptsächlich agender sind, aber sich teilweise mit Männlichkeit verbunden fühlen.
Auch: Akoiromantik.
Lithromantik ist eine romantische Orientierung.
Als lithromantisch können sich Personen bezeichnen, die zwar romantische Gefühle gegenüber anderen Menschen haben, aber nicht wollen bzw. nicht brauchen, dass diese Gefühle erwidert werden. Bei manchen lithromantischen Menschen verschwinden die romantischen Gefühle, wenn sie erwidert werden.
Auch: Akoisexualität.
Lithsexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Menschen, die grunsätzlich sexuelle Anziehung zu anderen Menschen spüren, aber nicht wollen oder brauchen, dass diese Anziehung erwidert wird, können sich als lithsexuell bezeichnen. Bei manchen lithsexuellen Menschen verschwindet die sexuelle Anziehung, wenn sie erwidert wird.
Auch: Loveless aro
Lovelessness (englisch. ‚ohne Liebe‘) ist eine Form von Aromantik.
Aromantische Personen können sich so bezeichnen, wenn sie die Abgetrenntheit vom Konzept Liebe spüren, die Idee, Liebe zu empfinden, ablehnen, keine Liebe empfinden oder sich unsicher sind, Liebe empfinden zu können. Hierbei bezieht sich Liebe nicht nur auf romantische Liebe, sondern auf alle Formen von Liebe.
Auch: LSBATIQ+, LSBTI+, LSBTQIA+, LSBT+, LSBAATNIQQPR+, etc. (häufig auch auf Englisch: LGBT+, LGBTQIAA+, etc.)
Diese Kombination von Buchstaben (die es auch in anderen Varianten gibt) versucht alle Identitäten im queeren Spektrum abzubilden. Da das nicht möglich ist, steht am Ende das ‚+‘.
Die Buchstaben stehen beispielsweise für: lesbische, schwule, bi+sexuelle, a_sexuelle, a_romantische, trans, nichtbinäre, inter, queere, questioning und polyamore Menschen.
Als Alternative zur Auflistung der Buchstaben kann auch das Wort ‚queer‚ verwendet werden.
Makrolabels sind Labels, die entweder Übebegriffe für mehrere kleinere Label, also Mikrolabel, sind, oder die sehr weitläufig verwendet werden, sodass sich viele Menschen darunter etwas vorstellen können.
Bekannte Makrolabel sind z. B. lesbisch und trans.
Unter einem ‚männlichen Körper‘ wird in unserer Gesellschaft normalerweise ein Körper mit Penis, Hoden und weiteren Charakteristiken wie z. B. breiten Schultern, tiefer Stimme, Bartwuchs etc. verstanden. Dies fällt in das Konstrukt des sogenannten körperlichen Geschlechts und ist entsprechend fehlerhaft und diskriminierend, z. B. für inter oder für trans Menschen.
Eine inklusivere Variante wäre, männliche Körper als die Körper von Männern (egal ob trans, inter oder cis) zu verstehen. Denn: Nicht alle Menschen mit Hoden sind Männer, und nicht alle Männer haben Hoden.
Deshalb ist es auch nicht präzise, Organe wie Penisse, Hoden und Prostata als ‘männliche Geschlechtsmerkmale’ zu beschreiben.
auch: Mastek.
Eine Mastektomie ist eine Operation, bei der Brustgewebe entfernt wird. Diese OP wird von einigen trans Männer und nichtbinäre Menschen im Rahmen einer Transition unternommen, die wegen ihrer Brust bzw. Brüste Dysphorie empfinden. Mastektomien werden aber auch z. B. bei Brustkrebs durchgeführt.
Mikrolabels sind Label, die entweder ein Unterlabel unter einem größeren (Makro-) Label sind oder von eher wenigen Menschen verwendet werden. Das kann z.B. daran liegen, dass das Label ein neuer Begriff ist oder daran, dass es eine sehr spezifische Identität beschreibt wie z. B. libragender.
Misgendern bedeutet, dass eine Person einem falschen Geschlecht zugeordnet und/oder über sie mit dem falschen Pronomen oder falschen vergeschlechtlichten Bezeichnungen (wie ‚Frau‘) geredet wird. Das kann manchmal unabsichtlich passieren. Es kann aber auch absichtlich, z. B. als Abwertung oder Ablehnung, gemeint sein. Misgendering betrifft vor allem trans und nichtbinäre Menschen und kann Dysphorie auslösen.
Misogynie bedeutet in etwa ‚Frauenhass‘ oder ‚Frauenfeindlichkeit‘. In einem patriarchalen System beschriebt Misogynie die Abwertung von und den Hass auf Frauen und Weiblichkeit. Misogynie ist vor allem als Ideologie zu verstehen, die die Unterordnung von Frauen legitimiert und reproduziert, männliche Dominanz aufrechterhält, mit anderen Unterdrückungsformen (wie z. B. Rassismus) interagiert und den Zugang von Frauen zu Ressourcen (wie Geld) und gleichen Rechten verhindert. Misogynie führt beispielsweise dazu, dass es eine gesellschaftliche Unterscheidung in ‚gute‘ und ’schlechte‘ Frauen gibt, dass Frauen unterstellt wird, sie wären schlecht für Führungspositionen geeignet und dass Dinge und Aktivitäten, die mit Frauen und Mädchen in Verbindung gebracht werden (wie die Farbe pink, Make-Up, romantische Filme etc.) als peinlich oder schlecht angesehen werden. Misogynie ist eng mit Sexismus verwandt.
Auch: Monoamorösität.
Als monoamor können sich Menschen bezeichnen, die immer nur einen Partnerin bzw. eine Beziehung zu einem Zeitpunkt haben.
Monoamorie ist das Gegenstück zu Polyamorie.
Monogamie bedeutet ‚Einehe‘ und beschreibt dass eine Person nur mit einer anderen Person auf einmal verheiratet bzw. in einer Beziehung ist.
Außerdem beschreibt es die gesellschaftliche Norm, nach der immer nur zwei Menschen miteinander verheiratet sein dürfen, bzw. es nicht gesellschaftlich anerkannt ist, mehr als einen Partnerin zu haben.
Mononormativität beschreibt zwei verschiedene Normen unserer Gesellschaft.
Zum einen wird davon ausgegangen, dass alle Menschen monosexuell sind. Diese Form führt zur Diskriminierung von Personen, die nicht monosexuell, d. h. z. B. bisexuell oder pansexuell sind, auch Bifeindlichkeit genannt.
Zum anderen wird davon ausgegangen, dass alle Menschen monogam bzw. monoamor leben (wollen). Diese Form führt zur Diskriminierung von polyamoren Personen, auch Polyfeindlichkeit genannt.
Mononormativität in beiden Formen ist ein Teil von Heteronormativität.
Monoromantik ist eine Form, romantische Orientierungen zu kategorisieren.
Als monoromantisch können sich Menschen bezeichnen, die sich nur zu Personen eines Geschlechts romantisch hingezogen fühlen, die also z. B. homo– oder heteroromantisch sind.
Monosexualität ist eine Form, sexuelle Orientierungen zu kategorisieren.
Als monosexuell können sich Personen bezeichnen, die sich nur zu Personen eines Geschlechts sexuell hingezogen fühlen, die also z.B. heterosexuell sind.
MSM steht als Abkürzung für ‚Männer, die Sex mit Männern haben‘. Dieser Begriff wurde im Rahmen der AIDS-Krise eingeführt, um risikobehaftete Sexualität zwischen Männern (die sich selbst aber nicht unbedingt als schwul, bisexuell oder queer bezeichneten) in den Blick der Präventionsstrategie zu bekommen.
Auch: male-to-female (englisch: ‚männlich-zu-weiblich‘).
MtF wird hauptsächlich im medizinischen und rechtlichen Kontext verwendet, um die Transition von trans weiblichen Personen zu beschreiben.
Von vielen trans Personen wird der Begriff als Fremdbeschreibung abgelehnt, weil er davon ausgeht, dass eine Person ihr Geschlecht durch die Transition ändert.
Die Abkürzung MTM steht für ‚male to male‘, also ‚männlich zu männlich‘. Sie entstand in Anlehnung an FtM, was für “male to female” steht und z.B. in medizinischen Fachzeitschriften als Bezeichnung für trans Männer verwendet wird. MtM wird unter anderem von trans Männern verwendet, die die Annahme ablehnen, dass sie jemals weiblich waren.
Auch: M2N.
Die Abkürzung MTN steht für ‚male to neutrois‘, also ‚männlich zu neutrois‘. Als MtN können sich Menschen bezeichnen, die neutrois sind und die bei der Geburt als männlich zugeordnet wurden.
Auch: Polygender.
Multigender ist ein Geschlecht.
Als multigender können sich Personen bezeichnen, die mehr als ein Geschlecht haben. Die Geschlechtsidentitäten können gleichzeitig oder abwechselnd auftreten.
Multisexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als multisexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Menschen vieler, aber nicht aller Geschlechter hingezogen fühlen.
Multisexualität ist eins von vielen Labels unter dem Makrolabel Bisexualität (oder Bi+sexualität).
Nebularomantik ist eine romantische Orientierung.
Als nebularomantisch (englisch: ‚Nebel‘) können sich Menschen bezeichnen, die aufgrund ihrer Neurodivergenz nur schwer zwischen verschiedenen (aber nicht unbedingt allen) Formen von Anziehung unterscheiden können.
Nebulasexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als nebulasexuell (englisch: ‘Nebel’) können sich Menschen bezeichnen, die aufgrund ihrer Neurodivergenz nur schwer zwischen verschiedenen (aber nicht unbedingt allen) Formen von Anziehung unterscheiden können.
Auch: Nomasexuell
Neptunic ist eine sexuelle Orientierung.
Als neptunic können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Frauen und nichtbinären Menschen bzw. Menschen aller Geschlechter außer Männern bzw. maskulinen Personen, hingezogen fühlen.
Neurodivergenz ist ein Sammelbegriff für Menschen, die in Bezug auf Wahrnehmung und Denken von gesellschaftlichen Normen abweichen.
Das Konzept ist auch ein Versuch, eigenes Erleben ohne Pathologisierung zu beschreiben und sich aus der medizinischen Darstellung, die Diagnosen häufig als Störung betiteln, zu lösen.
Unter Neurodivergenz können beispielsweise ADHS, Autismus, sensorische Wahrnehmungsunterschiede, Lernschwierigkeiten, Dyskalkulien, Dyslexien, Trauma-Erfahrungen und Kombinationen daraus fallen.
Das Gegenteil zu neurodivergent ist neurotypisch, die beiden Begriffe spannen das neurodiverse Spektrum auf.
Neutrois ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als neutrois können sich Menschen bezeichnen, deren Geschlecht außerhalb der Geschlechtsbinarität ist. Oft beschreiben neutrois Menschen sich als geschlechtsneutral oder sagen, dass sie kein Geschlecht haben.
Der Begriff hat Überschneidungen mit agender und genderqueer.
Auch: nonbinary, nicht-binär, nicht binär, non binär.
Nichtbinär ist ein Geschlecht.
Als nichtbinär können sich Menschen bezeichnen, die nicht (oder nicht zu 100%) Mann oder Frau sind. Stattdessen ist ihr Geschlecht beispielsweise beides gleichzeitig, zwischen männlich und weiblich, oder weder männlich noch weiblich. Manche nichtbinäre Menschen verorten sich ganz außerhalb des binären Systems, manche haben gar kein Geschlecht (agender) oder haben eine Geschlechtsidentität, die sich immer wieder ändert (genderfluid).
Sowohl endogeschlechtliche als auch inter* Menschen können nichtbinär sein.
Da Nichtbinarität so viele Facetten hat, ist es auch ein Schirmbegriff für viele Mikrolabel, beispielsweise bigender, agender, genderqueer oder demigender. Nicht alle Menschen, die diese Labels für sich verwenden, ordnen sich jedoch auch dem Label „nichtbinär“ zu.
Nonbinaryflux ist eine Form von Nichtbinarität. Dabei ändert sich die Intensität des Erlebens vom eigenen (nichtbinären) Geschlecht mit der Zeit.
Nomaromantik ist eine romantische Orientierung.
Als nomaromantisch können sich Personen beschreiben, die von Personen aller Geschlechter außer binär männlichen Personen romantisch angezogen werden.
Nomasexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als nomasexuell können sich Personen beschreiben, die von Personen aller Geschlechter außer binär männlichen Personen angezogen werden.
Nonbinaryflux setzt sich aus nonbinary und flux zusammen.
Nonbinaryflux ist ein Geschlecht.
Als nonbinaryflux können sich Menschen bezeichnen, deren Geschlecht außerhalb der binären Geschlechter liegt, und deren Geschlechtsempfinden sich in seiner Intensität mit der Zeit ändert.
Noviromantik ist eine romantische Orientierung.
Als noviromantisch können sich Menschen bezeichnen, die die Komplexität ihres (Nicht-)Empfindens von romantischer Anziehung nicht in Worte fassen können.
Novisexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als novisexuell können sich Menschen bezeichnen, die die Komplexität ihres (Nicht-)Empfindens von sexueller Anziehung nicht in Worte fassen können.
Novosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als novosexuell können sich Menschen bezeichnen, bei denen sowohl Sexualität als auch Geschlecht sich immer wieder zusammen ändern und fluid sind.
Nowomaromantik ist eine romantische Orientierung.
Als nowomaromantisch können sich Personen beschreiben, die von Personen aller Geschlechter außer binär weiblichen Personen romantisch angezogen werden.
Auch: Uranic
Nowomasexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als nowomasexuell können sich Personen beschreiben, die von Personen aller Geschlechter außer binär weiblichen Personen angezogen werden.
Omniromantik ist eine romantische Orientierung.
Als omniromantisch können sich Personen bezeichnen, die romantische Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden. Das Geschlecht spielt dabei bei der Anziehung meist eine Rolle, sei es beispielsweise durch eine Präferenz oder auch nur durch eine Anerkennung des Geschlechts.
Omniesexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als omnisexuell können sich Personen bezeichnen, die sexuelle Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden. Das Geschlecht spielt dabei bei der Anziehung meist eine Rolle, sei es beispielsweise durch eine Präferenz oder auch nur durch eine Anerkennung des Geschlechts.
Omnisexualität und Pansexualität sind eng miteinander verwandt, bzw. bedeuten, je nach Definition, dasselbe.
Östrogene werden häufig als „weibliche“ Geschlechtshormone bezeichnet, weil sie bei den meisten cis Frauen (im Vergleich zu cis Männern) überwiegen. Auch cis Männer haben Östrogene, aber das Hormon Testosteron überwiegt bei ihnen meistens.
Als Hormontherapie für trans Frauen können Östrogene dazu führen, dass sich Fett an der Brust und an den Hüften ablagert. Außerdem können sie die Haut und die Gesichtsstruktur weicher machen und dazu führen, dass die Hoden schrumpfen, und dass weniger Haare am Körper, dafür mehr auf dem Kopf, wachsen.
Als Otter können sich stärker behaarte, athletische schwule, bisexuelle und queere Männer, bzw. Männer, die Sex mit Männern haben und/oder von Männern angezogen sind bezeichnen.
auch: Fremdouting, jemanden outen, geoutet werden.
Geoutet zu werden steht im Gegensatz zum Coming Out.
Jemanden zu outen bedeutet, die Geschlechtsidentität und/oder romantische bzw. sexuelle Orientierung eines Menschen einem anderen Menschen, einer Gruppe und/oder der Öffentlichkeit zu verraten. Meistens findet das unfreiwillig, ohne die Zustimmung oder Einwilligung der betroffenen Person statt.
Das Coming Out einer Person ist dagegen freiwillig und ihre eigene Entscheidung.
Auch: Stuffer.
Ein Packer ist ein realistisch aussehender künstlicher Penis (teilweise mit realistisch aussehenden Hoden), der unter der Kleidung getragen wird, um einen Penis zu simulieren. Meistens sind Packer aus Silikon, einfache Packer können jedoch aus Schaumstoff sein oder aus Socken hergestellt werden. Manche hochwertigen Packer sind auch dafür gemacht, im Stehen zu pinkeln. Packer werden vor allem von trans Männern und Drag Kings getragen.
Pangender ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als pangender können sich Personen bezeichnen, die sich mit allen Geschlechtsidentitäten identifizieren, beziehungsweise deren Geschlecht sich aus vielen verschiedenen Geschlechtsidentitäten zusammensetzt.
Panromantik ist eine romantische Orientierung.
Als panromantisch können sich Menschen bezeichnen, die romantische Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden oder deren romantische Anziehung nicht vom Geschlecht der anderen Person abhängig ist.
Pansexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als pansexuell können sich Menschen bezeichnen, die sexuelle Anziehung gegenüber Menschen aller Geschlechter empfinden beziehungsweise deren sexuelle Anziehung nicht vom Geschlecht der anderen Person(en) abhängig ist.
Omnisexualität und Pansexualität sind eng miteinander verwandt, bzw. bedeuten, je nach Definition, dasselbe.
Eine Paraphilie ist ein sexuelles Verlangen, das gesellschaftlichen Normen zu Sexualität nicht enspricht und das gesellschaftlich abgewertet wird. Unter Paraphilien fallen beispielsweise Fetische.
Paroromantik ist eine romantische Orientierung.
Als paroromantisch können sich Menschen bezeichnen, die sich in Menschen mehrerer Geschlechter verlieben können, allerdings spezifisch anders (z. B. in Bezug auf die Intensität) je nach Geschlecht des Gegenübers.
Parosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als parosexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Menschen mehrerer Geschlechter hingezogen fühlen, allerdings spezifisch anders (z. B. in Bezug auf die Intensität) je nach Geschlecht des Gegenübers.
Passing bedeutet, dass eine Person als das Geschlecht wahrgenommen wird, das sie nach außen hin präsentiert.
Passing kann beispielsweise dazu führen, dass eine trans Person direkt mit den richtigen Pronomen angesprochen wird oder für cis gehalten wird.
Vielen, aber nicht allen, trans Menschen ist ein gutes Passing sehr wichtig. Weniger gutes Passing bedeutet jedoch nicht, dass eine Person weniger trans ist.
Pathologisierung beschreibt die Bewertung von Normabweichungen (beispielsweise in Bezug auf Sexualität, Verhaltensweisen, Aussehen, Empfindungen etc.) als krankhaft und die Verschiebung dieser Phänomene in den Zuständigkeitsbereich der Medizin.
Patriarchat (lateinisch: ‚Väterherrschaft‘) beschreibt eine Gesellschaftsform, in der Männer die gesellschaftliche Machtposition haben und in der sie soziale Beziehungen, Werte, Normen und Anforderungen an alle Menschen prägen und kontrollieren.
In feministischen Diskursen wird der Begriff insbesondere für die Gesamtheit von gesellschaftlichen und sozialen Mechanismen genutzt, die dafür Sorgen, dass cis Männer Macht, Ressourcen (wie Geld) und Handlungsfähigkeit haben bzw. bekommen und dass diese Menschen, die keine cis Männern sind vorenthalten werden. Damit steht der Begriff auch für die Unterdrückung von Frauen, trans, nichtbinären und inter* Menschen.
Patriarchat ist damit gleichzeitig der Schlüsselbegriff für ein analytisches Konzept (insbesondere in der feministischen Wissenschaft) und für einen Zustand, den es durch den Feminismus zu bekämpfen gilt.
Performativität ist ein Begriff aus der Sprachwissenschaft. Dort beschreibt er den Zusammenhang zwischen Sprechen und Handeln. Eine Sprachhandlung ist dann performativ, wenn das gesprochene Wort selbst die Ausführung der Handlung ist oder damit etwas konkretisiert wird (z. B. wenn im Rahmen einer Trauung ‘ich erkläre Sie hiermit zu Mann und Frau’ gesagt wird). Das Konzept wird auch in der Geschlechterforschung verwendet und bezeichnet dort die Aussagen und Handlungen, die Menschen ein Geschlecht zuschreiben (z. B. wenn bei einer Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft gesagt wird: ‚Es ist ein Mädchen‘), womit das Konzept von Geschlecht immer wieder aufgerufen und damit aufrechterhalten wird. Durch die Performativität von Geschlecht wird Geschlecht als gesellschaftliche Wirklichkeit immer wieder hergestellt. In diesem Prozess kann sich die Konzeption von Geschlecht allerdings auch verändern.
Personenstand (in der Schweiz auch Zivilstand genannt) ist ein juristischer Begriff, der Eigenschaften – also Informationen über den behördlichen (Akten-)Stand – einer Person beschreibt. Dazu gehören in Deutschland unter anderem Religionszugehörigkeit, Geschlecht, Familienstand, Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Sterbedatum, und Sterbeort.
Im queeren Kontext ist mit Personenstandsänderung häufig die Änderung des Geschlechtseintrags und gegebenenfalls auch des Namens gemeint.
In Deutschland gibt es vier geschlechtliche Personenstandseinträge: männlich, weiblich, divers und keinen Personenstand. In Österreich gibt es drei geschlechtliche Personenstände: männlich, weiblich und divers. Und in der Schweiz gibt es zwei geschlechtliche Zivilstände: männlich und weiblich
Platoniromantik ist eine romantische Orientierung.
Als platoniromantisch können sich Menschen bezeichnen, die nicht zwischen platonischen und romantischen Gefühlen unterscheiden können oder wollen.
Platoniromantisch ist eins von vielen Labels unter dem Makrolabel aromantisch bzw. a_romantisch.
Platonische Anziehung bedeutet, eine Freundschaft oder andere enge Beziehung mit einer anderen Person zu wollen. Meist ist diese Beziehung nicht romantisch oder sexuell.
Policing (englisch: ‚überwachen, kontrollieren‘) beschreibt die Durchsetzung von bestimmten Normen und (gesellschaftlichen) Erwartungen, insbesondere bei Personen, die Normen (wie beispielsweise zu Geschlecht, sexueller bzw. romantischer Orientierung) überschreiten. Policing funktioniert z. B. über Stigmatisierung, über Abwertung und Diskriminierung. Durch Policing werden gesellschaftliche Normen, wie die Geschlechterbinarität, aufrechterhalten.
Auch: polyam, poly.
Polyamorie beschreibt eine Art, zu lieben und Beziehungen zu führen.
Als polyamor können sich Menschen bezeichnen, die sich in mehr als eine Person auf einmal verlieben und/oder romantische, queerplatonische und/oder sexuelle Beziehungen mit mehr als einer Person gleichzeitig haben (wollen).
Polyamorie beruht auf offener und ehrlicher Kommunikation: Es ist notwendig, dass alle Beziehungs- und/oder Sexualpartner*innen von diesem Arrangement wissen und damit einverstanden sind. Das unterscheidet Polyamorie vom Fremdgehen.
Polyfeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von polyamoren Menschen. Sie zeigt sich z. B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber polyamoren Personen. Polyfeindlichkeit kann auch Menschen treffen, die nicht polyamor sind bzw. in polyamoren Beziehungen leben, aber so wahrgenommen werden.
Internalisierte Polyfeindlichkeit beschreibt, dass die Polyfeindlichkeit gegen die eigene polyamore Orientierung und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer polyfeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.
Polygamie bedeutet ‚Vielehe‘ und bezeichnet eine Form der Ehe, bei der mehr als nur zwei Personen verheiratet sind. Es geht dabei meist um eine Person, die mehrere Ehepartner*innen hat, und nicht um eine Gruppe von Personen, die alle miteinander verheiratet sind.
Polygamie ist nicht mit Polyamorie zu verwechseln.
Polyqueerplatonisch beschreibt poly Beziehungen, die nicht notwendigerweise romantisch oder sexuell sind, aber den gleichen Stellenwert und die gleiche Intimität und Verbindlichkeit wie romantische poly Beziehung haben.
Polyromantik ist eine romantische Orientierung.
Als polyromantisch können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Menschen mehrerer (aber nicht unbedingt aller) Geschlechter romantisch hingezogen fühlen.
Polyromantik kann auch ein Überbegriff für biromantisch, panromantisch und omniromantisch sein.
Polysexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als polysexuell können sich Menschen bezeichnen, die sich zu Menschen mehrerer (aber nicht unbedingt aller) Geschlechter sexuell hingezogen fühlt.
Polysexualität kann auch ein Überbegriff für bi+sexuell, pansexuell und omnisexuell sein.
Pomoromantik ist eine romantische Orientierung.
Als pomoromantisch können sich Personen bezeichnen, die sich nicht in der traditionellen Definition von romantischer Orientierung wiederfinden und/oder die offensiv Konventionen und Normen romantischer Orientierung brechen. ‚Pomo‘ ist dabei kurz für ‚post-modern‘.
Pomosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als pomosexuell können sich Personen bezeichnen, die sich nicht in der traditionellen Definition von sexueller Orientierung wiederfinden und/oder jdie offensiv Konventionen und Normen sexueller Orientierung brechen. ‚Pomo‘ ist dabei kurz für ‚post-modern‘.
Privilegien sind Vorteile und Möglichkeiten, die Menschen einer Mehrheits- oder nicht marginalisierten Gruppe automatisch haben. Diese werden meist als selbstverständlich angesehen und gehen auf Kosten von marginalisierten Gruppen. Dass Angehörige marginalisierter Gruppen diese Vorteile bzw. Möglichkeiten nicht haben, ist vielen Menschen mit Privilegien nicht bewusst.
Bis 2017 war zum Beispiel in Deutschland die Ehe ein Privileg für Personen in verschiedengeschlechtlichen Beziehungen, da gleichgeschlechtliche Paare nicht heiraten, sondern nur eine sogenannte „Eingetragene Lebenspartnerschaft“ eingehen konnten
Proculromantik ist eine romantische Orientierung.
Als proculromantisch können sich Menschen bezeichnen, die ausschließlich romantische Anziehung zu Menschen spüren, mit denen eine romantische Beziehung ausgeschlossen ist.
Proculsexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als proculsexuell können sich Menschen bezeichnen, die ausschließlich sexuelle Anziehung zu Menschen spüren, mit denen eine sexuelle Beziehung ausgeschlossen ist.
Pronomen sind Wörter (wie ‚du‘, ‚er‘ und ’sie‘), die an die Stelle von Substantiven (auch Nomen genannt) und Namen treten, um Sätze zu vereinfachen oder Wiederholungen zu vermeiden. Im queeren und feministischen Kontext bezeichnet „Pronomen“ oft nur die Personalpronomen in der 3. Person Singular. Im Deutschen werden für Personen vergeschlechtlichte Pronomen genutzt (insbesondere ‚er‘ und ’sie‘). Es entstehen aber inzwischen auch Vorschläge für nicht-vergeschlechtlichte Pronomen für Personen (sogenannte Neopronomen), dazu gehören u. a. ‚dey‘ oder ‚xier‘.
Zu einem respektvollen Umgang mit trans, nichtbinären und inter* Personen gehört der Gebrauch der korrekten Pronomen.
Pubertätsblocker sind Medikamente, die die Pubertät (zunächst) stoppen. Sie werden u. a. bei manchen trans und nichtbinären Jugendlichen eingesetzt. Die Medikamente verhindern, dass die Hirnanhangdrüse die Geschlechtshormone ausschüttet, die für die Pubertät notwendig sind. Bei endogeschlechtlichen amab Personen hemmen sie die Bildung von Testosteron, bei endogeschlechtlichen afab Personen von Östrogenen.
Pubertätsblocker können die Pubertät bis zum Beginn einer erwünschten Hormontherapie aufhalten. Pubertätsblocker können also Zeit verschaffen und bestimmte Entwicklungen, die später zu mehr Dysphorie führen (wie zum Beispiel den Stimmbruch) oder eine OP notwendig machen könnten (wie Brustwachstum), verhindern.
Wenn die Medikamente abgesetzt werden ohne dass eine Hormontherapie erfolgt, setzt der Körper die ursprüngliche Pubertät einfach fort.
Queer kann sowohl als eigenes Label als auch als Schirmbegriff für alle anderen Labels oder die queere Community verwendet werden. Außerdem sind die Queer Studies ein wissenschaftliches Fachgebiet.
Im Englischen war ‚queer‘ lange Zeit ein Schimpfwort, insbesondere gegenüber schwulen Männern. Wie viele andere Begriffe, die ursprünglich abwertend gemeint waren, haben sich queere Menschen das Wort zurückgeholt und es positiv umgedeutet.
Heute wird der Begriff meist positiv als Selbstbezeichnung gebraucht, vor allem von Menschen, die ihre Identität als ‚außerhalb der gesellschaftlichen Norm‘ ansehen. Menschen können sich auch als queer beschreiben, um zu vermeiden, sich mit einem spezifischeren Label zu benennen. Das tun beispielsweise Personen, die Label nicht wichtig finden, die Kategorien ablehnen, deren Geschlecht und Anziehung sehr komplex und vielschichtig ist oder sich oft ändert, oder die ihre spezifische Identität nicht nach außen kommunizieren wollen. Auch für Menschen, die sich (noch) nicht komplett sicher sind, was ihr Geschlecht oder ihre Orientierung ist, ist ‚queer‘ eine nützliche Beschreibung.
Außerdem kann queer als Überbegriff für Menschen benutzt werden, die nicht in die romantischen, sexuellen und/oder geschlechtlichen Normen der Gesellschaft passen. Oft wird es als offenere Variante zu LSBT+ verwendet.
Queer ist aber auch eine Theorierichtung und ein Wissenschaftszweig, in dem Schubladendenken aufgebrochen wird, verschiedene Unterdrückungsformen miteinander verknüpft gedacht werden sollen und insbesondere Geschlecht und Sexualität als ein Ort der Unterdrückung untersucht wird.
Auch: Queerphobie.
Queerfeindlichkeit ist die Diskriminierung von queeren Menschen. Sie zeigt sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt. Queerfeindlichkeit kann aber auch nicht queere Menschen treffen, die als queer wahrgenommen werden oder die (scheinbar) von den gesellschaftlichen Regeln und Normen zu Sexualität und Geschlecht abweichen.
Internalisierte Queerfeindlichkeit beschreibt, dass Queerfeindlichkeit gegen die eigene Queerness und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer queerfeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.
Queerphobie wird als Begriff heute seltener verwendet, um die Gleichsetzung mit einer Phobie im psychologischen Sinn zu vermeiden.
Auch: Quasiplatonik.
Queerplatonische Beziehungen (manchmal auch quasiplatonisch genannt) sind solche, die nicht romantisch sind, aber den gleichen Stellenwert und die gleiche Intimität wie romantische Beziehungen haben. Der Begriff wird meist von a_romantischen Menschen verwendet, aber auch andere Menschen können in queerplatonischen Beziehungen sein.
Auch: (engl.) alterous attraction.
Queerplatonische Anziehung ist eine Form der Anziehung.
Queerplatonische Anziehung ist eine starke emotionale Anziehung bzw. Nähe zwischen Personen, die nicht notwendigerweise (nur) platonisch oder romantisch ist, sondern häufig als in der Mitte zwischen den beiden beschrieben wird.
Questioning (englisch: ‚fragend, hinterfragend, zweifelnd‘) kann als Label für romantische oder sexuelle Orientierung oder für Geschlecht genutzt werden.
Als questioning können sich Menschen, die (noch) kein passendes Label bzw. keine passende Beschreibung für ihre sexuelle bzw. romantische Orientierung oder ihr Geschlecht gefunden haben bezeichnen. Menschen, die sich als questioning identifizieren, sind ein fester Bestandteil der queeren Community.
Quoigender ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als quoigender (französisch: ‚was‘) können sich Menschen bezeichnen, die mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen können, die sich mit bestehenden Labeln für Geschlecht nicht identifizieren können, die ein kompliziertes Verhältnis zu Geschlecht bzw. dem Erleben von Geschlecht haben, die von Geschlecht als Konzept frustriert sind, sich mit Geschlecht nicht auseinandersetzen wollen oder (noch) nicht wissen, welches Geschlecht sie haben.
Auch: Wtfromantik.
Quoiromatik ist eine romantische Orientierung.
Als quoiromantisch können sich Menschen bezeichnen, die Schwierigkeiten haben, verschiedene Arten von Anziehung voneinander zu unterscheiden. Alternativ können sich sich auch (oft scherzhaft) als wtfromantisch (englisch: what the fuck, also ‚was zur Hölle‘) beschreiben. Für sie können beispielsweise romantische und platonische Gefühle nicht zu unterscheiden oder austauschbar sein. Manche Menschen, die sich als quoiromantisch identifizieren, verstehen auch grundsätzlich das Konzept von romantischer Anziehung nicht.
Auch: Wtfsexualität.
Quoisexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als quoisexuell können sich Menschen bezeichnen, die Schwierigkeiten haben, verschiedene Arten von Anziehung voneinander zu unterscheiden. Alternativ können sich sich auch (oft scherzhaft) wtfsexuell (englisch: what the fuck, also ‚was zur Hölle‘) beschreiben. Beispielsweise können für sie sexuelle und platonische Gefühle nicht zu unterscheiden oder austauschbar sein. Manche Menschen, die sich als quoisexuell identifizieren, verstehen auch grundsätzlich das Konzept von sexueller Anziehung nicht.
Eine Regenbogenfamilie ist eine Familie, in der eins oder mehrere Elternteile nicht heterosexuell und/oder cisgeschlechtlich sind. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Eltern lesbisch oder schwul sind, ein Elternteil bi+sexuell ist, es sich um eine poly– Konstellation handelt, oder eins oder mehrere Elternteile trans oder intergeschlechtlich sind. Außerdem wird es auch als Regenbogenfamilie bezeichnet, wenn sich zwei oder mehr Personen zusammentun, die nicht ineinander verliebt sind, um gemeinsam ein Kind zu bekommen und/oder aufzuziehen. Das kann z. B. daran liegen, dass sie a_romantisch sind, oder dass sie ihr Familienleben schlichtweg anders gestalten wollen als die klassische Kleinfamilie.
Requisromantik ist eine romantische Orientierung.
Als requisromantisch können sich Personen bezeichnen, die aufgrund von Trauma oder mentaler Erschöpfung wenig bis keine romantische Anziehung verspürt.
Dieses Label ist Menschen mit Trauma-Erfahrung oder psychischen Krankheiten und neurodivergenten Menschen vorbehalten.
Requissexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als requissexuell können sich Personen bezeichnen, die aufgrund von Trauma oder mentaler Erschöpfung wenig bis keine sexuelle Anziehung verspürt.
Dieses Label ist Menschen mit Trauma-Erfahrung oder psychischen Krankheiten und neurodivergenten Menschen vorbehalten.
Auch: Reciproromantik.
Reziproromantik (englisch ‚erwidern‘) ist eine romantische Orientierung.
Als reziproromantisch können sich Personen bezeichnen, die erst dann romantische Anziehung zu einer anderen Person verspüren, wenn diese zuerst romantische Gefühle hat und ausdrückt.
Auch: Reciprosexuell
Reziprosexualität (englisch ‘erwidern’) ist eine sexuelle Orientierung.
Als reziprosexuell können sich Personen bezeichnen, die erst dann sexuelle Anziehung zu einer anderen Person verspüren, wenn diese zuerst sexuelle Anziehung verspürt.
Auch: Romance averse, apothiromantisch
Englisch: von Romantik abgestoßen, Romantik ablehnend.
Romance repulsed zu sein, bedeutet, von Romantik abgestoßen zu sein. Das kann Romantik grundsätzlich betreffen oder nur bestimmte romantische Handlungen und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Romance repulsed ist ein Begriff aus der aromantischen Community.
Als romantische Erfahrung wird bezeichnet, mit Menschen welchen Geschlechts / welcher Geschlechter eine Person bereits romantische Beziehungen hatte.
Von der romantischen Erfahrung einer Person allein kann kann nicht auf die sexuelle oder romantische Orientierung einer Person geschlossen werden.
Die romantische Orientierung drückt aus, in Menschen welchen Geschlechts bzw. welcher Geschlechter sich eine Person verlieben kann bzw. mit Menschen welchen Geschlechts bzw. welcher Geschlechter eine Person gerne eine romantische Beziehung führen möchte.
Die romantische und sexuelle Orientierung von Personen können sich überlappen, dies muss aber nicht der Fall sein.
Safer Sex (englisch: ‚geschützter Sex‘) bezeichnet eine Vielzahl an Praktiken und Maßnahmen, wie z. B. die Verwendung von Kondomen, die das Übertragungsrisiko von sexuell übertragbaren Infektionen und das Schwangerschaftsrisiko bei Sex reduzieren sollen.
Informationen zu Safer Sex für queere Menschen findest du in unserer Broschüre.
Auch: SGL.
Same Gender Loving (englisch, ‚Das gleiche Geschlecht liebend‘) ist eine alternative Bezeichnung für Homo- und Bi+sexualität und Queerness, die vor allem in der afro-amerikanischen Community und der afrikanischen Diaspora verbreitet ist.
Der Begriff wird in Abgrenzung zu Beschreibungen wie schwul, lesbisch oder bi verwendet. Er stellt afrozentrische Erfahrungen in den Mittelpunkt, die nicht auf dem europäischen Konzept von Sexualität beruhen. Daher sollten weiße Menschen das Label nicht für sich selbst benutzen.
Sapiosexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als sapiosexuell können sich Personen bezeichnen, die sich eher vom Intellekt einer anderen Person sexuell angezogen fühlt als vom Körper der Person oder anderen Faktoren. Sapiosexualität wird teilweise auch als Identität auf dem a_sexuellen Spektrum definiert, bei der eine Person eine andere Person erst dann sexuell anziehend findet, wenn eine intellektuelle Verbindung zwischen ihnen besteht.
Sapiosexualität wird als Konzept kritisiert, weil es eine Gleichsetzung von Intelligenz und möglichem Begehrtwerden impliziert, womit Menschen, mit vermeintlich geringerer Intelligenz ausgeschlossen werden.
Sapphic ist eine sexuelle Orientierung.
Der Begriff spielt auf die griechische Dichterin Sappho an. Als sapphic können sich Frauen oder feminine Personen bezeichnen, die sich zu anderen Frauen bzw. femininen Personen hingezogen fühlen.
Auch: Closet (engl. Schrank).
Dass eine Person ‚in the closet‘ (also ‚im Schrank‘) oder ‚closeted‘ ist, bedeutet, dass sie ihre sexuelle oder romantische Orientierung oder ihre Geschlechtsidentität vor anderen geheim hält.
Damit verwandt ist der Begriff Coming Out: das ist kurz für coming out of the closet, also ‚aus dem Schrank kommen‘.
Auch: gay (engl. schwul).
Schwul beschreibt eine sexuelle und/ oder romantische Orientierung.
Der Begriff beschreibt im Allgemeinen die queere Anziehung zu Männern und Männlichkeit.
Als schwul können sich Männer oder sich mit Männlichkeit identifizierende nichtbinäre Personen bezeichnen, die sich romantisch und/oder sexuell zu Männern oder männlichen Personen hingezogen fühlen.
Die englische Entsprechung zu Schwul, ‚gay‘, wird manchmal auch von lesbischen oder bisexuellen Menschen verwendet. Gay wird außerdem auch oft als Überbegriff für alles, was von der heteronormativen Norm abweicht, verwendet.
Selbstbezeichnungen sind die Worte, die Angehörige marginalisierter Gruppen für sich selbst verwenden. Dazu gehören beispielsweise Label wie nichtbinär oder aromantisch.
Sie stehen oft im Gegensatz zu Fremdbezeichnungen, die marginalisierten Menschen von außen übergestülpt werden. Das gleiche Wort kann als Selbstbezeichnung empowernd sein, aber als Fremdbezeichnung abwertend.
Selbstbezeichnungen können auch individuell sein. Die eine Person kann einen Begriff ablehnen, den eine andere Person derselben Gruppe gerne für sich verwendet.
Die sensuelle Orientierung drückt aus, von Menschen welchen Geschlechts / welcher Geschlechter sich eine Person gerne anfassen lassen möchte bzw. Menschen welchen Geschlechts / welcher Geschlechter eine Person gerne anfasst. Dies kann in einem erotischen Kontext verstanden werden, bezieht sich aber auch auf Kuscheln, Händchen halten und ähnliches.
Auch: Sex averse, apothisexuell.
Englisch: von Sex abgestoßen, Sex ablehnend.
Sex repulsed zu sein, bedeutet, von Sex abgestoßen zu sein oder sich vor Sex zu ekeln. Das kann Sex grundsätzlich betreffen oder nur bestimmte sexuelle Handlungen und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Sex repulsed ist ein Begriff aus der asexuellen Community.
Sexismus bezeichnet alle Formen von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Dabei richtet sich Sexismus gesellschaftlich bei uns immer gegen vermeintlich nicht-männliche (und ganz besonders weibliche) Personen oder Eigenschaften.
Betroffen von Sexismus sind insbesondere alle Menschen, die keine cis Männer sind. Aber auch cis Männer können von Sexismus betroffen sein, aber nicht aufgrund ihres tatsächlichen Geschlechts, sondern beispielsweise durch Verstöße gegen die Erwartungen aus der männlichen Geschlechterrolle.
Sexismus ist ein gesellschaftliches Phänomen. Das heißt auch, dass nicht jeder Angriff und jede Diskriminierung gegen nicht-männliche Personen automatisch sexistisch ist.
Die Begriffe Sexismus und Misogynie sind nicht klar voneinander abzutrennen.
Die sexuelle Orientierung eines Menschen beschreibt, zu Menschen welches Geschlechts bzw. welcher Geschlechter sich ein Mensch emotional, körperlich und/oder sexuell hingezogen fühlt.
Die romantische und sexuelle Orientierung von Personen können sich überlappen, dies muss aber nicht der Fall sein.
Die sexuelle Orientierung ist außerdem unabhängig von der sexuellen Praxis und der sexuellen Präferenz.
Die sexuelle Präferenz drückt aus, welche Arten von Sex, Stimuli und Kinks eine Person bevorzugt.
Als sexuelle Praxis wird bezeichnet, mit Menschen welchen Geschlechts bzw. welcher Geschlechter eine Person sexuelle Erfahrungen gemacht hat. Sie ist nicht gleichbedeutend mit der sexuellen Orientierung.
Durch den Begriff ‚sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt‘ wird die Vielfältigkeit von sexueller Orientierung, romantischer Orientierung und Geschlecht verdeutlicht. Die Vielfalt von Geschlecht meint hier nicht nur die Vielfalt an Identitäten, Selbstbezeichnungen bzw. Labeln und Körpern, sondern auch die Vielfalt von Geschlechtspräsentation und -verhalten. Anders als bei dem Begriff Queer und dem Akronym LSBATIQ (in seinen vielen Varianten) sind in diesem Begriff Heterosexualität, Endogeschlechtlichkeit und Cisgeschlechtlichkeit mitgedacht und explizit als Teil dieser Vielfalt (und nicht als unsichtbare Norm) konzipiert.
Die Abkürzung SOFFA steht für ‚Significant Others, Friends, Familiy and Allies‘ („Partner*innen, Freunde, Familie und Unterstützer*innen“) und bezeichnet alle Menschen, die eine queere Person unterstützen.
Solumromantik ist eine romantische Orientierung.
Als solumromantisch können sich Menschen bezeichnen, die nur dann romantische Anziehung zu einer anderen Person empfinden, wenn sie mit ihr alleine sind.
Solumsexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Als solumsexuell können sich Menschen bezeichnen, die nur dann sexuelle Anziehung zu einer anderen Person empfinden, wenn sie mit ihr alleine sind.
Spectraromantik ist eine romantische Orientierung.
Dieser Begriff wird noch nicht häufig benutzt.
Als spectraromantisch können sich Personen bezeichnen, die sich zu Personen romantisch und emotional hingezogen fühlen, die auf einem geschlechtlichen Spektrum liegen. Beispielsweise kann das bedeuten, dass eine Person sich zu Frauen und nichtbinären Personen hingezogen fühlt.
Spectrasexualität ist eine sexuelle Orientierung.
Dieser Begriff wird noch nicht häufig benutzt.
Als spectrasexuell können sich Personen bezeichnen, die sich zu Personen körperlich und sexuell hingezogen fühlen, die auf einem geschlechtlichen Spektrum liegen. Das kann beispielsweise bedeuten, dass sie sich zu Frauen und nichtbinären Personen hingezogen fühlt.
Auch: Mirror Pronouns (englisch: ‚Spiegelpronomen‘).
Wenn eine Person Spiegelpronomen verwendet, sind -wie in einem Spiegel- immer die Pronomen für diese Person richtig, die eine zweite Person nutzt, mit der gerade interagiert wird. Das kann zum Beispiel eine Gesprächspartnerin oder ein Sitznachbar sein.
Auch: SAM.
Das Split Attraction Modell (englisch: ‚das Modell der getrennten Anziehungen‘) kommt aus der asexuellen und aromantischen Community. Mit dem Konzept wird deutlich, dass es zwischen Menschen verschiedene Arten von Anziehungen gibt, beispielsweise sexuelle, romantische, sensuelle, ästhetische und platonische. Während bei vielen Menschen die sexuelle und romantische Orientierung überlappen, stimmt dies nicht für alle Menschen. Diese können mit dem Split Attraction Modell die Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Anziehung für sich selbst erkennen und mit anderen kommunizieren.
Ein Squish ist ein Begriff für das Gefühl, das Menschen empfinden, wenn sie (oft starke) freundschaftliche Gefühle für eine andere Person empfinden oder eine (queer-)platonische Beziehung eingehen möchten. Dieser Begriff wird vor allem von a_romantischen Personen verwendet. Squish ist der freundschaftliche Gegenbegriff zum Begriff Crush, der mit romantischen Gefühlen verbunden ist.
Stargender ist ein nichtbinäres Geschlecht.
Als stargender können sich Menschen bezeichnen, die bei der Beschreibung ihres Geschlechts vollständig auf die Pole ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ verzichten.
Stealth (englisch für ‚Heimlichkeit‘) beschreibt, dass eine Person in der Öffentlichkeit nicht als trans geoutet ist und nicht als trans gelesen wird. Das betrifft vor allem diejenigen trans Menschen, die nach außen hin gut passen: beispielsweise ein trans Mann, der von den meisten Menschen für einen cis Mann gehalten wird.
Stone Butch (engl: ‚Stein‘ Butch) kann sowohl verwendet werden, um eine sexuelle Präferenz zu beschreiben, als auch, um ein Geschlecht bzw. eine Geschlechtspräsentation zu beschreiben. Oft, aber nicht immer, gehen die beiden auch miteinander einher.
Der Begriff wird auf zwei Arten verwendet:
1) Stone Butch kann für Lesben verwendet werden, die sexuell dominant sind und nicht wollen, dass sie während dem Sex an den Genitalien berührt werden. Das ist unabhängig von der Geschlechtspräsentation. Eine Person mit einer feminine Geschlechtspräsentation kann sich aber auch entsprechend als Stone Femme bezeichnen.
2) Oft wird der Begriff aber auch dafür verwendet, dass eine Butch besonders stark maskulin gelesene Verhaltensweisen und Charakterzüge und ein männlich gelesenes Aussehen präsentiert.
Der Begriff Stone Butch wurde vor allem durch Leslie Feinbergs Buch „Stone Butch Blues“ verbreitet. Manche Stone Butches sehen sich selbst auf dem a_sexuellen Spektrum.
Die Stonewall-Aufstände (auf englisch: Stonewall Riots) fanden ab dem 28.6.1969 in der Bar „Stonewall Inn“ in der New Yorker Christopher Street statt. Die Bar war ein bekannter Treffpunkt queerer Menschen, in der die Polizei eine Razzia durchführen wollte. Dagegen wehrten sich die queeren Meschen, was zu Straßenschlachten und schließlich zum Beginn der queeren Bewegung führte. An dieses Ereignis wird jedes Jahr mit den Christopher Street Days erinnert.
Der Tag der Menschenrechte (englisch „Human Rights Day“) wird jährlich am 10. Dezember gefeiert. Es ist der Gedenktag für die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 stattfand. Hier wird unter anderem festgehalten, dass alle Menschen ein Recht auf ein Leben frei von Diskriminierung haben.
TERF steht für trans-exclusionary radical feminist, also trans Personen ausschließende radikaler Feminist*in.
TERFs behaupten, dass es nur zwei Geschlechter gibt und dass diese durch körperliche Merkmale voneinander zu unterscheiden sind. Diese körperlichen Merkmale stellen sie über die Selbstbeschreibung von trans Menschen.
Sie sind vor allem trans-misogyn: Sie weigern sich trans Frauen als Frauen anzusehen und schließen sie aus Räumen und Organisationen für Frauen aus. Auf der anderen Seite behaupten sie oft, dass trans Männer und nichtbinäre afab Personen den Feminismus verraten würden, oder einfach nur der Diskriminierung als Frau entkommen wollen. Sie wollen nicht mit trans Personen gemeinsamen Aktivismus machen, misgendern sie absichtlich und hetzen gegen sie auf Social Media.
Das alles begründen sie mit (Radikal-)Feminismus.
Auch: Antiandrogene, Testosteronblocker.
Testoblocker sind Medikamente, die die Produktion oder die Aufnahme von Testosteron im Körper hemmen. Sie werden u.a. bei transfemininen und amab nichtbinären Personen als Teil einer medizinischen Transition, spezifisch einer Hormontherapie verschrieben. Testoblocker sollten nicht über einen längeren Zeitraum allein genommen werden, da der Körper entweder Andro- oder Östrogene braucht. Sie werden deshalb meistens in Kombination mit Östrogenen verschrieben, die dann aufgrund des Testoblockers nicht so hoch dosiert werden müssen.
Testosteron wird häufig als „männliches“ Geschlechtshormon bezeichnet, weil es bei den meisten cis Männern (im Vergleich zu cis Frauen) überwiegt. Auch cis Frauen haben Testosteron, durchschnittlich aber weniger davon.
Testosteron kann in einer Hormontherapie z.B. an trans Männer und nichtbinäre Menschen verschrieben werden. Es kann zu leichterem Muskelaufbau führen und zu Bartwuchs, vermehrtem Haarwuchs am Körper, breiten Schultern und einem Stimmbruch bzw. einer tiefen Stimme. Bei manchen Leuten kann auch die Klitoris wachsen, was manchmal als Klitpen (also „Klitoris-Penis“) bezeichnet wird.
Tomboy beschreibt eine Geschlechtspräsentation vor allem von afab Personen.
Afab Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, die sich vor allem in ihrem Verhalten, aber auch in ihrer Geschlechtspräsentation, männlich geben, werden oft als Tomboy bezeichnet.
Auch als Selbstbezeichnung wird der Begriff verwendet. Er überschneidet sich teilweise mit dem Label Butch.
Auch: trans*, transgeschlechtlich.
Menschen, die nicht das Geschlecht sind, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, sind trans. Trans Menschen können sowohl binär (also Mann oder Frau) als auch nichtbinär sein. Das Gegenteil von trans ist cis.
Nicht alle Menschen, auf die dies zutrifft, bezeichnen sich selbst als trans – das Label sollte also wie immer anderen Menschen nicht übergestülpt werden. Trans wird häufig als Selbstbezeichnung verwendet.
Trans wird meistens wie ein Adjektiv verwendet: Das heißt, es wird vor das Substantiv gestellt und klein geschrieben, also ‚trans Mann‘ oder ‚trans Frau‘. Es wird jedoch nicht gebeugt; anders als ein Wort wie ‚klein‘ also nicht an das Nomen angepasst.
Trans Frau beschreibt ein Geschlecht inklusive Geschlechtsmodalität.
Eine Frau, der bei der Geburt nicht das weibliche Geschlecht zugeordnet wurde, ist eine trans Frau.
Übrigens sind trans Frauen großartige und coole Leute, die wir sehr lieben.
Trans Mann beschreibt ein Geschlecht inklusive Geschlechtsmodalität.
Ein Mann, dem bei der Geburt nicht das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, ist ein trans Mann.
Trans-Misogynie ist spezifisch gegen trans Frauen gerichtete Transfeindlichkeit.
Das kann sich zum Beispiel darin äußern, dass trans Frauen (häufig durch TERFs) aus feministischen Räumen ausgeschlossen werden, dass sie Angebote für Frauen wie Nachttaxis nicht verwenden können oder dass von ihnen verlangt wird, sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden und zu verhalten, die von cis Frauen nicht abverlangt wird. Es kann z. B. passieren, dass eine trans Frau (auch in feministischen oder queeren Kreisen) nicht als Frau akzeptiert wird, wenn sie Jogginghosen, kurze Haare und kein Makeup trägt oder sich die Beine nicht rasiert, während das bei cis Frauen oft als ok gilt.
Transandrogynität bezeichnet eine Geschlechtspräsentation, die aus sowohl männlichen als auch weiblichen Komponenten besteht, also androgyn ist.
Auch: Transphobie.
Transfeindlichkeit bezeichnet die Diskriminierung von trans Menschen. Sie zeigt sich z.B. durch Ablehnung, Wut, Intoleranz, Vorurteile, Unbehagen oder körperliche bzw. psychische Gewalt gegenüber trans Personen. Transfeindlichkeit kann auch Menschen treffen, die nicht trans sind, aber als trans wahrgenommen werden.
Internalisierte Transfeindlichkeit beschreibt, dass die Transfeindlichkeit gegen das eigene Transsein und damit gegen sich selbst gerichtet ist. Dies passiert oft in einer transfeindlichen Umgebung und/oder vor dem eigenen inneren Coming out.
Der Begriff ‘Transphobie’ sollte nicht mehr verwendet werden, da die Diskriminierung von queeren Personen keine Angststörung oder Phobie ist.
Transmultifeindlichkeit beschreibt eine spezifische Form von Transfeindlichkeit, die sich gegen multigender Personen richtet.
Auch: Transweiblichkeit.
Menschen, denen bei der Geburt nicht das weibliche Geschlecht zugewiesen wurden, die aber weiblich oder teilweise weiblich sind, können sich als transfeminin bezeichnen.
Transgender ist eine Geschlechtsmodalität.
Als transgender können sich Menschen bezeichnen, die nicht dem Geschlecht angehören, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Nicht alle Menschen, auf die dies zutrifft, bezeichnen sich jedoch so, beispielsweise verwenden stattdessen viele den Begriff trans.
Transgender Menschen können sich als männlich oder weiblich, aber auch außerhalb des binären Geschlechtersystems identifizieren, also z.B. als nichtbinär, agender oder genderfluid.
Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans Person soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um das eigene Geschlecht auszudrücken. Dazu können Hormontherapien und Operationen gehören, aber auch Namens- und Personenstandsänderungen, ein anderer Kleidungsstil, eine neue Frisur und viel anderes. Ob und wie eine trans Person transitioniert und welche Schritte in welcher Reihenfolge unternommen wird, ist individuell.
Auch: Transmännlichkeit.
Menschen, denen bei der Geburt nicht das männliche Geschlecht zugewiesen wurde, die aber männlich oder teilweise männlich sind, können sich als transmaskulin bezeichnen.
Als Transmaxxing wird die Vorstellung bezeichnet, dass eine Transition bzw. dass trans zu sein bedeutet, dass man ein (besseres) Sexleben, viele Vorteile und ein grundsätzlich leichteres Leben haben wird. Transmaxxer*innen transitionieren also nicht (unbedingt), weil sie trans sind, sondern weil sie sich von der Transition gesellschaftliche Vorteile erhoffen. Insbesondere unter Incels (engl.: ‚involuntary celibates‘, auf deutsch: ‚unfreiwillig zölibatär‘, d. h. unfreiwillig ohne aktives Sexleben) ist Transmaxxing verbreitet.
auch: Truscum, Transmed
Transmedikalismus bezeichnet eine Überzeugung, die davon ausgeht, dass Transgeschlechtlichkeit eine (psychische) Krankheit ist, die immer mit Geschlechtsdysphorie verbunden ist und dass „richtige“ trans Personen eine medizinische Transition (z.B. Hormonersatztherapie und Operationen) machen müssen.
Im Transmedikalismus werden daher z. B. trans Personen, die keine Hormonersatztherapie machen wollen oder können, nicht anerkannt. Transmedikalismus ist oft mit einem stark geschlechterbinären Denken verbunden, deshalb werden in dieser Überzeugung nichtbinäre Menschen oft ebenfalls nicht als trans Menschen anerkannt.
Als Truscum (abwertend, denn: englisch: true scum = echter Abschaum) oder Transmed werden (im Normalfall trans) Menschen bezeichnet, die der Idee des Transmedikalismus anhängen.
Transsexualität ist eine Geschlechtsmodalität.
Als transsexuell können sich Menschen bezeichnen, die ein anderes Geschlecht als das haben, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Ein alternativer Begriff zu Transsexualität ist Transgeschlechtlichkeit.
Viele trans Personen kritisieren den Begriff, da er medizinisch geprägt ist und Geschlecht in dieser Konzeption nur als männlich oder weiblich verstanden wird. Daher sollte der Begriff nicht als Fremdbezeichnung für trans Personen genutzt werden.
Transtrender ist ein abwertender und diskriminierender Begriff für bestimmte trans Personen, denen unterstellt wird, sie wären nur trans, weil dies ein Trend sei oder weil sie Aufmerksamkeit oder Mitgefühl wollen. Der Begriff wird häufig von Personen verwendet, die transmedikalisierende Positionen vertreten. Insbesondere werden damit trans Personen, die keine oder wenig Dysphorie erleben, trans Personen, die nicht (medizinisch) transitionieren, trans Personen, die Geschlechterstereotypen nicht entsprechen und nichtbinäre Personen abgewertet.
Auch: Cross Dressing.
Als Transvestiten können sich Menschen bezeichnen, die sich aus verschiedenen Gründen wie ein Geschlecht kleiden, das nicht ihres ist. Dabei wird von traditionellen gesellschaftlichen Vorstellungen von vergeschlechtlichter Kleidung ausgegangen. Transvestiten sind nicht gleichbedeutend mit trans Personen.
Transvestismus kann als Kostüm gemeint sein (z. B. im Kontext von Drag) oder mit einem Fetisch oder Kink zusammenhängen und wird auch heute noch pathologisiert, vor allem bei cis Männern.
Travestie beschreibt das Verkleiden und (oft überzogene) Darstellen einer Person als ein anderes Geschlecht, im Zusammenhang mit einer Show oder Performance. Drag Queens und Drag Kings betreiben Travestie.
Dies ist nicht zu verwechseln mit trans Personen.
Trigender ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als trigender können sich Menschen bezeichnen, die sich mit drei Geschlechtsidentitäten identifizieren. Diese drei Identitäten können gleichzeitig oder abwechselnd auftreten.
Auch: TW, Content Note, CN.
Eine Triggerwarnung kann vor Beiträge mit Themen, die für manche Personen triggernd wirken können, gesetzt werden
Trigger ist ein Begriff aus der Psychologie und bedeutet in etwa ‚Auslöser‘. Wer von einem bestimmten Thema (z. B. der Beschreibung oder Darstellung von Gewalt) getriggert wird, fühlt sich extrem unwohl und kann dadurch in ein Trauma, eine Depression, eine Panikattacke o. ä. (zurück-)geworfen werden. Für Personen, die bestimmte Trigger haben, ist es häufig besser, vorher zu wissen, was sie in einem Text, Video, usw. erwartet. Dann können sie selbst entscheiden, ob sie gerade in der Lage sind, sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Deshalb ist es sinnvoll, potentiell triggernde Themen spezifisch anzugeben (z. B. ‚Triggerwarnung: Blut‘).
Auch: (eingedeutscht) trixisch.
Trixic ist eine sexuelle und romantische Orientierung.
Trixic beschreibt, dass eine nichtbinäre Person von Frauen angezogen ist.
Trixic wird gelegentlich benutzt, um nicht-binäre Personen davon abzuhalten, das Label lesbisch zu nutzen oder um nicht-binäre Lesben auszuschließen und unsichtbar zu machen. Daher ist Trixic als Fremdbezeichnung problematisch.
Twink ist ein Begriff aus der schwulen Community.
Als Twink können sich junge oder jungenhaft erscheinende schwule, bisexuelle und queere Männer/Personen bzw. Männer, die Sex mit Männern haben und/oder von Männern angezogen sind bezeichnen, die häufig klein und dünn sind und keine oder wenige stark maskuline Merkmale zeigen. Von Twinks wird häufig sexuelle Submission erwartet, obwohl twinks in ihren sexuellen Präferenzen vielfältig sind.
Auch: Two Spirit.
Two-Spirit ist ein Übergriff, der verschiedene traditionelle Geschlechter und soziale Rollen bei indigenen Menschen in den heutigen USA und Kanada beschreibt.
Two-Spirit ist dabei kein eigenes spezifisches Label, sondern ein Überbegriff, der in einigen Nationen genutzt wird.
Menschen, die sich außerhalb des binären Systems befinden, gibt es in vielen verschiedenen indigenen Nationen. Die verschiedenen Konzepte von Geschlecht unterscheiden sich teilweise stark. Nicht jede indigene Person, die sich außerhalb des binären Geschlechtersystems befindet, bezeichnet sich als Two-Spirit, da viele Sprachen eigene Begriffe dafür haben.
Der Begriff Two-Spirit wurde in den 1990ern von indigenen Menschen spezifisch geschaffen, um indigene von nicht indigenen Personen zu unterscheiden. Deshalb steht dieser Begriff nur indigenen Menschen offen, und es ist kulturelle Aneignung, sich als nicht indigene Person so zu bezeichnen.
Auch: Weder_Noch
Weder*noch ist ein Geschlecht.
Nichtbinäre Menschen, die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren, und auch nicht in einem Zwischenraum, sondern jenseits dieser beiden Geschlechter, können sich als Weder*noch bezeichnen.
Der Begriff kommt aus der deutschen trans Community.
Weder*noch wurde als Selbstbezeichnung genutzt, noch bevor nichtbinär übliche Bezeichnung wurde.
Unter einem ‚weiblichen Körper‘ wird in unserer Gesellschaft normalerweise ein Körper mit Vulva, Uterus, Eierstöcken und weiteren Charakteristiken verstanden. Dies fällt in das Konstrukt des sogenannten körperlichen Geschlechts und ist entsprechend fehlerhaft und diskriminierend, z. B. für inter oder für trans Menschen.
Eine inklusivere Variante wäre, weibliche Körper als die Körper von Frauen (egal, ob trans oder cis, inter oder endogeschlechtlich) zu verstehen. Denn: Nicht alle Frauen haben einen Uterus und nicht alle Menschen mit Uterus sind Frauen.
Deshalb ist es auch nicht präzise, Vulven, Uteri, Eierstöcke etc. als ‚weibliche Geschlechtsmerkmale‘ zu beschreiben.
Xenogender ist ein (nichtbinäres) Geschlecht.
Als xenogender können sich Menschen bezeichnen, die ein spezifisches Geschlecht haben, das sich aber nicht mit Begriffen rund um Weiblichkeit, Männlichkeit oder Geschlechtslosigkeit beschreiben lässt. Viele xenogender Menschen benutzen daher Gegenstände oder Konzepte, um ihr Geschlecht zu beschreiben.
Xenogender fallen häufig in drei Kategorien:
Die erste Kategorie beinhaltet Gegenstände, Tiere, Teile der Natur, Symbole u.ä. wie beispielsweise stargender.
Die zweite Kategorie beinhaltet Sinneseindrücke wie Größe, Form, Farbe u.ä. Diese Kategorie kann Überschneidungen mit der ersten Kategorie haben.
Die dritte Kategorie ist neurodivergenten Personen vorbehalten und beinhaltet, dass die Neurodivergenz der Personen ein wichtiger Teil ihres Geschlechtsempfindens ist.
Auch: Hebammengeschlecht.
Das zugewiesene Geschlecht beschreibt den Geschlechtseintrag auf der Geburtsurkunde eines Kindes, der bei der Geburt aufgrund von Genitalien zugewiesen wird.
Es kann aber auch das Geschlecht bezeichnen, zu dem eine inter* Person mithilfe von Genitaloperationen zwanghaft zugewiesen wurde.
In Deutschland gibt es mittlerweile vier gültige juristische Geschlechtseinträge: männlich, weiblich, divers und den offenen Personenstand (bei dem nichts eingetragen wird).